Marlo braucht etwas Zeit, bis er auftaut. Foto: Eibner-Pressefoto/Sandy Dinkelacker

Im Tierschutzheim Böblingen lebt seit Ende Dezember der etwas komplizierte Rüde Marlo. Unsere Zeitung möchte im Rahmen einer Serie den Böblinger Tierheimen helfen, für Tiere wie Marlo ein neues, liebevolles Zuhause zu finden.

Im Tierschutzheim Böblingen lebt seit Ende Dezember der etwas komplizierte Rüde Marlo. Unsere Zeitung möchte im Rahmen einer Serie den Böblinger Tierheimen helfen, für Tiere wie Marlo ein neues, liebevolles Zuhause zu finden. Marlo geht nicht sofort auf Tuchfühlung mit jedem, aber er taut schnell auf. Wer ein Leckerli in der Hand hat, wird schnell als Freund betrachtet.

Verfressen und stur

So lässt sich der im November 2020 geborene Rüde Marlo beschreiben, der im Tierschutzheim Böblingen lebt und ein neues Zuhause sucht. Der noch junge Hund ist ein Labrador-Kaukase-Mix, kastriert, und seiner Rasse entsprechend sehr territorial. Er ist am Widerrist etwa 60 Zentimeter hoch, und wiegt stolze 34 Kilogramm – „verfressen wie ein Labrador, aber stur wie ein Herdenschutzhund“, bezeichnet ihn das Tierschutzheim auf seiner Webseite.

Marlo kommt ursprünglich aus Griechenland und wurde von einer Tierschutzorganisation nach Deutschland zu einer Familie vermittelt. Dort habe es Beißvorfälle gegeben, die Familie gab ihn Ende Dezember vergangenen Jahres ins Tierheim. Dort arbeitet ein Tiertrainer intensiv mit Marlo.

Marlo ist ein Einzelhund

Dennoch sollte der Rüde nur zu Menschen kommen, die schon Erfahrung mit Hunden – am besten auch mit Herdenschutzhunden – haben. Am besten wäre es, wenn seine zukünftigen Menschen auch weiterhin mit ihm trainieren, denn Marlo lernt schnell und hat Freude daran. Gängige Kommandos wie „Sitz“, „Platz“ oder „Bleib“ kann er befolgen. Marlo braucht eine klare Struktur. Zu Familien mit Kindern oder Katzen sollte er nicht vermittelt werden.

Marlo spielt gerne, insbesondere mit seinem Spielzeug, aber auch mit anderen Hunden. Dennoch sollte er besser als Einzelhund gehalten werden, da er sich auch zurückziehen können muss, wenn er seine Ruhe braucht. Beim Gassigehen ist Marlo sehr brav, sagt die Tierheimleiterin, Vanessa Königseder. „Er hat kein Problem mit Radfahrern oder Joggern.“

Hund mit Schönheitsfehler

Was Marlo besonders macht, ist sein Schönheitsfehler. „Er wurde als Welpe ins Gesicht gebissen“, so Königseder. Dabei sei sein rechtes Auge in Mitleidenschaft gezogen worden. Bei der folgenden Operation wurden ihm dann auch einige Zähne gezogen. Beeinträchtigungen habe er aber keine davongetragen.

Wer Interesse daran hat, Marlo kennenzulernen, schreibt eine E-Mail an hunde@boelinger-tierschutz.de.

Die Serie

Teil 1
Im ersten Teil wurde der schmusige Marlo vorgestellt (dieser Text).

Teil 2
Um den freundlichen Eco ging es am Tag darauf.

Teil 3
Dann war die gelehrige Bonsai dran.

Teil 4
Im vierten Teil ging es um den umtriebigen Zippo.

Teil 5
Dann wurde das Katzenpärchen Peach und Mario vorgestellt.

Teil 6
Der verwaiste Papagei Boo war in der folgenden Ausgabe dran.

Teil 7
Im siebten Teil wurden die Kaninchen Paul und Ellie vorgestellt.

Teil 8
Der menschenbezogene Ultra war am Tag darauf an der Reihe.

Teil 9
Danach suchte Murphy sein erstes Zuhause.

Teil 10
Im letzten Serienteil wurden drei noch namenlose Kitten vorgestellt.