Bleibt trotz einer möglichen Klage gelassen: Alexander Noak, der neu gewählte Bürgermeister, der erst mal Amtsverweser ist. Foto: Simon Granville

Der Korntal-Münchinger Gemeinderat hat den neu gewählten Bürgermeister Alexander Noak einmütig ernannt – zum zweiten Mal. Und nun?

Der neu gewählte Bürgermeister Alexander Noak kann jetzt ran ans Werk, zumindest als Amtsverweser. In der Sitzung am Donnerstagabend hat der Gemeinderat den 45-Jährigen einstimmig gewählt. Der stellvertretende Bürgermeister Joachim Winter (CDU) ernannte Alexander Noak offiziell zum Amtsverweser und überreichte ihm die Urkunde. Zum zweiten Mal, denn die Korntal-Münchinger mussten das Prozedere wiederholen.

Wegen Fehler wiederholt

Das Landratsamt Ludwigsburg als Aufsichtsbehörde hatte den Beschluss in der Sitzung am 20. Juni kassiert. Anders als die Stadtverwaltung sah es keine Notwendigkeit dafür, die es gerechtfertigt hätte, den Punkt kurzfristig unter Umgehung der Fristen auf die Tagesordnung zu setzen. So beschloss der Gemeinderat die Ernennung erneut in jener Sondersitzung. Alexander Noaks Vorgänger Joachim Wolf (parteilos) hatte am Freitag seinen letzten Arbeitstag.

Amtsverweser ist Alexander Noak wegen eines Einspruchs gegen das Ergebnis der Bürgermeisterwahl am 14. Mai. Das Landratsamt hatte den Einwand mit einem klagefähigen Bescheid zurückgewiesen, wie die Korntal-Münchinger Rathaussprecherin Alina Kleinschwärzer am 21. Juni mitteilte. Nach Eingang des Bescheids hat die Person vier Wochen lang Zeit, eine Klage beim Verwaltungsgericht Stuttgart einzureichen. „Aktuell liegt der zuständigen Kammer noch keine Klage vor“, informierte ein Sprecher des Gerichts am Freitagnachmittag.

Der Neue bleibt entspannt

Nach Informationen unserer Zeitung handelt es sich um Katrin Hiller, die bei der Bürgermeisterwahl 2,4 Prozent der Stimmen erhalten hat. Die Anfrage unserer Zeitung ließ sie bis Redaktionsschluss unbeantwortet. Als Amtsverweser kann Alexander Noak die Geschäfte normal führen, hat aber kein Stimmrecht im Gemeinderat.

Der 45-Jährige bleibt trotz allem entspannt. Er sei den Gemeinderatsmitgliedern sehr dankbar, dass sie sich am Donnerstag „bei bestem Grillwetter“ auf den Weg gemacht haben, sagt er und lacht. „Das stärkt mir zu Beginn als Bürgermeister weiter den Rücken.“ Zudem habe ihm ein Zuhörer einen „sehr wohlwollenden“ Brief zugesteckt. „So hat das Thema Einspruch und Amtsverweser, bei allem zusätzlichen Verwaltungsaufwand und der fehlenden Stimme im Gemeinderat, am Ende für mich doch irgendwo etwas eher Positives.“ Er sei „fest davon überzeugt, dass eine Klage keinen Erfolg haben würde“, weiter „hoch motiviert“ und werde sein Amt „mit viel Freude übernehmen“.