Die Korntal-Münchingerin Katrin Hiller bewirbt sich um das Amt des Stadtoberhaupts. Sie kämpft allerdings ohne die Unterstützung ihrer Partei.
Katrin Hiller will Bürgermeisterin in Korntal-Münchingen werden. Wer ihre Motivation, Schwerpunkte oder Ziele erfahren will, muss aber andere Kanäle als unsere Zeitung nutzen. Hier möchte sich die im Jahr 1975 geborene Kandidatin aus dem Stadtteil Korntal nicht äußern. Es fühle sich für sie „so falsch an, eine Zeitung als Sprachrohr für meine Gedanken zu verwenden“, teilt Katrin Hiller mit. Das bedauern und respektieren wir.
Unter anderem sitzt die gelernte Steuerberaterin im Beirat des Freundeskreises der Stadtbücherei und ist Pressereferentin beim CDU-Stadtverband Korntal. Dort findet Katrin Hiller allerdings keinen Rückhalt, wie der Vorsitzende Oliver Nauth jetzt informiert. Hintergrund ist, dass sich die CDU-Fraktion sowie die Ortsverbände Korntal und Münchingen für eine Unterstützung der Kandidatur von Steffen Kirsch ausgesprochen hatten, der im ersten Wahlgang antrat.
Respekt hält CDU zurück
„Ein Bürgermeister muss über Parteigrenzen hinweg denken und arbeiten, denn Kommunalpolitik hat sich immer an den Bedürfnissen der Menschen vor Ort zu orientieren“, sagt Oliver Nauth, der auch der CDU im Gemeinderat vorsitzt, und weiter: „Wir haben keinen CDU-Kandidaten gesucht, sondern das bestmögliche Profil für unsere Stadt und seine Bürgerinnen und Bürger. Unter allen Kandidaten hat Steffen Kirsch fachlich wie persönlich sehr überzeugt.“
Beim ersten Wahl-Durchgang am 23. April bekam der Büroleiter bei zwei CDU-Landtagsabgeordneten aber gerade mal 16,8 Prozent der Stimmen – und gab noch am selben Abend bekannt, im zweiten Wahlgang nicht mehr zu kandidieren. Das Wählervotum, sagt Oliver Nauth, akzeptiere man. „Aus Respekt vor der Wählerentscheidung, aber auch aus Respekt vor Steffen Kirsch haben sich die CDU-Fraktion und der Ortsverband Korntal entschlossen, die Kandidatur von Katrin Hiller nicht zu unterstützen.“
Vier kandidieren am 14. Mai
Zur Neuwahl am 14. Mai treten neben Katrin Hiller Alexander Noak, Matthias Groh und Ulrich Raisch an. Am 23. April knackte keiner der damals insgesamt sechs Bewerber die 50-Prozent-Marke. Noak, 45, der Erste Beigeordnete der Stadt, erhielt 41,8 Prozent der Stimmen, der Untermünkheimer Bürgermeister Matthias Groh 26,6 Prozent.