Volker Mall aus Herrenberg-Haslach hat ein neues Buch herausgebracht. Darin erzählt ein ehemaliger KZ-Häftling seine Lebensgeschichte. Am Donnerstag stellt er das Werk in der Spitalkirche in Herrenberg vor.
Volker Mall stellt am Donnerstag, 9. November, um 19 Uhr sein neues Buch „Krynki-Auschwitz-Hailfingen – Die Memoiren von Alex Sofer/Abraham Soyfer“ vor. In der Spitalkirche (Tübinger Straße 4) in Herrenberg berichtet Mall über das abenteuerliche Leben von Alex Sofer, der 1922 in Krynki in Polen geboren wurde. Sofer erzählt in seinen Memoiren, die er kurz nach Kriegsende in Degerloch schrieb, von seinem Kampf als Soldat gegen die Deutsche Wehrmacht und seiner Zeit im KZ-Hailfingen-Tailfingen bei Herrenberg. Volker Mall stieß 2021 auf Sofers Memoiren und übersetzte sie aus dem Jiddischen und Englischen. Das Buch ist ab sofort im Handel erhältlich.
Alex Sofer war in der Kesselschlacht bei Białystok und Minsk verwundet worden, kam in Kriegsgefangenschaft, konnte fliehen, ging zu den Partisanen, wurde gefasst, zum Tod verurteilt, konnte wieder fliehen und ging zurück nach Krynki, wo Ende 1941 ein Ghetto eingerichtet worden war. Er wurde im Januar 1943 nach Auschwitz deportiert. Im Oktober 1944 kam er nach Stutthof und im November 1944 nach Hailfingen.
Volker Mall, bis 2003 Lehrer am Andreae-Gymnasium in Herrenberg, setzt sich seit Jahrzehnten für die KZ-Gedenkstätte Hailfingen/Tailfingen ein. Das KZ-Außenlager von Natzweiler/Struthof (Elsass) wurde Ende 1944 eingerichtet, rund 600 Häftlinge waren vor Ort, viele von ihnen starben in den letzten Kriegsmonaten.