Der Rettungsdienst kennt keinen Feiertag, sondern ist rund um die Uhr einsatzbereit. Foto: DRK/Heubach

Im Kreisverband des Deutschen Roten Kreuzes arbeiteten über Weihnachten hunderte hauptamtliche Mitarbeiter. Die Spitze des Verbands stattete ihnen auf der Heiligabend-Tour einen Besuch ab. Präsident Michael Steindorfner: „Wir sind da, wenn wir gebraucht werden.“

Als Heiligabend vielerorts weihnachtliche Ruhe einkehrte, taten über 500 Rotkreuzler im Kreis Böblingen regulär ihren Dienst. Das nahmen die Spitzen des Kreisverbands vom Deutschen Roten Kreuz erneut zum Anlass, sich bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auf der Heiligabend-Tour zu bedanken. „Auch an Heiligabend und über die beiden Weihnachtsfeiertage macht das Rote Kreuz im Landkreis Böblingen keine Pause“, sagt DRK-Präsident Michael Steindorfner.

Geschenke gepackt Über 500 Rot-Kreuz-Angehörige stünden über die Feiertage bereit, um zur Stelle zu sein, wenn sie in Notfällen gerufen werden oder ihren Dienst in den Altenpflegeheimen, in der Ambulanten Pflege, in Hintergrunddiensten und als Bereitschaft im Hausnotruf versehen. Steindorfner: „Wir sind da, wenn wir gebraucht werden.“ Ausgangspunkt der diesjährigen Aktion war am frühen Morgen des 24. Dezember das DRK-Zentrum auf dem Flugfeld Böblingen-Sindelfingen. Helfende Hände hatten in den Tagen zuvor die Geschenke zusammengestellt und gepackt, die allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des DRK-Kreisverbandes Böblingen, die über die Feiertage Dienst hatten, als Dankeschön überreicht wurden. In den Päckchen und Geschenktüten befanden sich Kaffee, verschiedene Gebäcksorten und süße Überraschungen.

Rotes Kreuz in Zahlen Der Böblinger Kreisverband des Deutschen Roten Kreuzes mit seinen gemeinnützigen Tochtergesellschaften bildet derzeit 107 junge Menschen aus. In der Pflege seien es 60, im Rettungsdienst 43 Notfallsanitäterinnen und -sanitäter und im Büromanagement vier Auszubildende, teilt der Verband mit. Die Ausbildung sei ein bedeutender Faktor im DRK-Kreisverband, um aus eigener Kraft einen fachlich qualifizierten Berufsnachwuchs auf breiter Basis heranzuziehen, sagt Präsident Steindorfner. Die Zahl der hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beziffert er auf 1200. Darüber hinaus seien im Kreisverband und seinen 24 Ortsvereinen rund 2000 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer tätig. Außerdem werde die Rot-Kreuz-Arbeit von derzeit etwa 23 000 Fördermitgliedern unterstützt.

Gelebte Menschlichkeit Gemeinsames Fundament allen Handelns, ob ehren- oder hauptamtlich, seien die sieben Grundsätze der Rotkreuz- und Rote-Halbmond-Bewegung: Menschlichkeit, Unparteilichkeit, Neutralität, Unabhängigkeit, Freiwilligkeit, Einheit und Universalität. „Das ist verpflichtende Grundlage und – ohne übertreiben zu wollen – ein Beispiel dafür, wie die Welt eigentlich funktionieren könnte. In Respekt, Achtung und Toleranz voreinander, der Menschlichkeit und der Menschenwürde verpflichtet. Diese große Welt im Kleinen wird im Roten Kreuz des Landkreises Böblingen tagtäglich praktiziert, ist greifbare Wirklichkeit“, sagte Michael Steindorfner.

Rund um die Uhr im Einsatz Notfallsanitäter Sami Tanzer, der an Heiligabend bis 19 Uhr Dienst hatte und seit acht Jahren der DRK-Rettungswache Sindelfingen angehört, untermauerte die Worte des Präsidenten im persönlichen Gespräch mit der Feststellung: „Ich mache gern an Heiligabend Dienst. Gerade an einem solchen Tag ist es wichtig, für andere da zu sein. Im Notfall ist auf uns Verlass und das wissen die Menschen auch.“ Dies seien seine Erfahrungen in den zurückliegenden Jahren, in denen er viermal über Weihnachten Dienst hatte. Als Vizepräsident des DRK-Kreisverbandes Böblingen übergab Bernd Vöhringer bei der Bescherung im DRK-Zentrum in seiner Eigenschaft als Oberbürgermeister von Sindelfingen als Dankeschön und Anerkennung für das Engagement im zu Ende gehenden Jahr den Angehörigen der DRK-Rettungswache Sindelfingen einen großen Geschenkkorb.

Weihnachtsessen auf der Wache Seine Schichtkolleginnen und -Kollegen freuten sich im übrigen auf das Mittagessen in der Rettungswache Sindelfingen: Kartoffelsalat und Fleischküchle, lecker zubereitet und pünktlich geliefert von den Angehörigen. Im DRK-Rettungsdienst im Kreis Böblingen liegt der Frauenteil bei rund 40 Prozent, was in Vorjahren bei weitem nicht immer so war.

Im ganzen Kreis unterwegs Nach der Bescherung im DRK-Zentrum trennten sich die Wege. Präsident Michael Steindorfner besuchte neben der Rettungswache Malmsheim die Pflegeheime in Malmsheim und Renningen, während Vizepräsident Bernd Vöhringer die Geschenke in der Integrierten Leitstelle in Böblingen und dem Pflegezentrum Sindelfingen übergab. Auf dem Plan von Verbandsgeschäftsführer Wolfgang Hesl standen die Pflegeheime in Jettingen, Herrenberg und Holzgerlingen sowie die Rettungswache Herrenberg. Rettungsdienstleiter Sven Peters fuhr zur Bescherung an den Notarzt-Standort im Klinikum Böblingen und in die Rettungswache Leonberg.