Jede Menge Geschenktüten: Dilnas Sofian Haggi, Sonja Hein und Rebecca Bäuerle (von links) haben in der DRK-Rettungswache auf dem Flugfeld die Bescherung zu Heiligabend liebevoll vorbereitet. Foto: DRK

Das Deutsche Rote Kreuz ist auch an den Feiertagen für die Menschen im Kreis Böblingen da. Sindelfingens Oberbürgermeister und Kreisverbands-Vize Bernd Vöhringer dankt den mehr als 500 DRK-Mitwirkenden im Rahmen einer Bescherungsfeier für ihren vorbildlichen Einsatz.

Wer denkt an Weihnachten an die Menschen, die vor allem an andere denken? Darum geht es bei der traditionellen Heiligabend-Bescherung für DRK-Angehörige, die an den Feiertagen für die Menschen im Kreis Böblingen im Einsatz sind.

„Sie leisten nicht nur am Heiligen Abend und den darauf folgenden beiden Weihnachtsfeiertagen einen außergewöhnlichen Dienst in schwierigen Zeiten, sondern beweisen dies auch in den gewaltigen Herausforderungen unserer Zeit“, sagte Bernd Vöhringer im Rahmen der Bescherungsfeier des Kreisverbands im DRK-Zentrum auf dem Flugfeld. Der Sindelfinger Oberbürgermeister sprach hier in seiner Funktion als Vizepräsident des DRK-Kreisverbandes Böblingen. Auf dem Areal befindet sich auch die DRK-Rettungswache Sindelfingen.

Sicherung der Lebensadern

„Das Rote Kreuz sichert die Lebensadern der Menschen“, sagte Kreisgeschäftsführer Wolfgang Hesl. Er verwies auf die weltweiten und zahlreichen Krisen von der Covid-19-Pandemie über den Ukrainekrieg bis hin zur Klima- und Energiekrise samt Inflation und allen damit einhergehenden sozialen und gesellschaftlichen Verwerfungen, die in den letzten Jahren über die Menschen hereingebrochen sind. „Wir stellen uns diesen gewaltigen Herausforderungen“, betonte Hesl.

Gemeinsam mit Vöhringer machte der Verbandschef deutlich, dass dieser „unersetzliche Dienst an der Gesellschaft“ nur möglich sei, weil das Rote Kreuz als herausragendes „humanitäres Markenzeichen“ von kompetenten, bestqualifizierten und hoch motivierten Haupt- und Ehrenamtlichen getragen werde. Wichtig sei auch, dass diese Menschen von zahlreichen Förderern und Freunden unterstützt würden. „Bei uns im Landkreis Böblingen ist das nun bereits seit fast 157 Jahren der Fall“, sagte Hesl.

Mit der „Operation Zukunft“ habe man mittlerweile im DRK-Kreisverband Böblingen einen Prozess eingeleitet, um für kommende und bereits absehbare Herausforderungen gerüstet zu sein. Diese Zukunftssicherung liege nach seiner Überzeugung im vitalen Interesse des Staates, der aus diesem Grunde alle hierfür notwendigen Rahmenbedingungen schaffen müsse, so Hesl.

Die Verbandsspitze um Hesl und Vöhringer würdigte die mehr als 500 DRK-Angehörigen, die am Heiligen Abend und den Weihnachtsfeiertagen Dienst hatten, mit kleinen Geschenken als Zeichen des Dankes und der Anerkennung für ihren aufopferungsvollen Dienst. „Das haben sie auch verdient“, sagte Sebastian Schleinitz, der Regionalleiter Nord der DRK-Altenpflegeheime im Landkreis Böblingen. Schleinitz hatte erstmals an der Bescherungsfeier teilgenommen.

Dank an mehr als 500 DRK-Angehörige

Sonja Hein, Assistentin des Präsidenten und Kreisgeschäftsführers und darüber hinaus ehrenamtlich im DRK-Kreisverband Böblingen engagiert, hatte zusammen mit zwei Kolleginnen die Geschenktüten zusammengestellt. Es sind Dilnas Sofian Haggi und Rebecca Bäuerle, die ersten Auszubildenden als Kauffrauen für Büromanagement beim Kreisverband. Zudem übergab Bernd Vöhringer in seiner Eigenschaft als Sindelfinger Oberbürgermeister als Dankeschön für die Angehörigen der DRK-Rettungswache der Daimlerstadt einen Geschenkkorb.

„Helfen entspricht meinem Selbstverständnis.“

Isabel Rach, seit zehn Jahren als DRK-Notfallsanitäterin tätig, war am 24. Dezember von sieben bis 19 Uhr im Einsatz. Ihr sei es wichtig, auch an solch besonderen Tagen Menschen in Not helfen zu können. „Das entspricht meinem Selbstverständnis. Und nach Schichtende kann ich ja im Kreis meiner Familie sein,“ sagte sie am Rande der Feier. Für den Abend des 24. Dezember hatten sich übrigens die Diensthabenden in der Rettungswache Sindelfingen ein typisches Gericht vorbereitet: Saitenwürstle mit schwäbischem Kartoffelsalat.

Teilhaben an den weihnachtlich üblichen Leckereien durften in gewisser Weise alle DRK-Angehörigen samt den rund 23 000 Fördermitgliedern und Freunden des DRK im Landkreis: Guido Wenzel, stellvertretender Kreisgeschäftsführer und Bereichsleiter Soziale Dienste, hatte ein Lebkuchen-Rezept seiner Mutter Elise im „Rot-Kreuz-Magazin“ des DRK-Kreisverbandes Böblingen veröffentlicht. Wenzels Mutter stammte aus dem Jagsttal und hat ihr handschriftliches Rezept ihrem Sohn Guido vermacht.

Ungeheurer Stellenwert für Staat und Gesellschaft

Kreisgeschäftsführer Wolfgang Hesl richtete den Blick zum Abschluss der Veranstaltung über die Kreisgrenzen hinaus. Er zitierte dafür aus einer aktuellen Studie des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI), wonach Mitarbeitende im Gesundheits- und Sozialwesen einen Großteil derjenigen Erwerbstätigen ausmachen, die an den Feiertagen arbeiten. „Das beweist doch erneut, welch ungeheuren Stellenwert zum Beispiel gerade auch das Rote Kreuz für Staat und Gesellschaft besitzt. Ein funktionierendes Gesundheits- und Sozialwesen ist lebenswichtig“, stellte Hesl fest.

Nach der Bescherung im DRK-Zentrum statteten die Vorstandsmitglieder noch einigen DRK-Einrichtungen einen Besuch ab, darunter Pflegeheime sowie die Integrierte Leitstelle in Böblingen und die Rettungswachen in Leonberg und Malmsheim.