Harrison Ford (zweiter von links) mit Mads Mikkelsen, Thomas Kretschmann und Phoebe Waller-Bridge (von links) bei der Deutschlandpremiere von „Indiana Jones und das Rad des Schicksal“ im Berliner Zoo Palast Foto: AFP/John

Harrison Ford spielt mit 80 Jahren noch einmal den großen Abenteuer: „Indiana Jones und das Rad des Schicksals“ soll aber der letzte Teil der Kinoreihe sein. Ford und seine Co-Stars haben den Film in Berlin vorgestellt.

Harrison Ford schüttelt den Kopf. „Auf keinen Fall“, sagt er energisch. Bevor die Frage zu Ende gestellt ist, fällt er einem ins Wort. Nachdem er „Besteht eine Chance, dass Indiana Jones noch einmal ...“ gehört hat, weiß Harrison Ford, was kommt, weil jede Journalistin, jeder Journalist ihm diese Frage stellt: Nein, nach dem Film „Indiana Jones und das Rad des Schicksals“, der kommenden Donnerstag in den Kinos startet, wird es keinen weiteren Film der Kinoreihe geben. Nicht wenn es nach Harrison Ford geht und auf keinen Fall mit ihm. „No more Indiana Jones!“ (Nie wieder Indiana Jones!) sagt der 80-Jährige, der gerade noch ein bisschen müde wirkte, und jetzt hellwach ist. Dieser Film erzähle die Geschichte gut zu Ende, mache sie rund, stelle ein „tolles letztes Kapitel“ dar. „Ich verdanke dieser Filmreihe sehr viel und bin sehr stolz darauf, dass die Geschichten, die wir erfunden haben, die Fans so sehr begeistert haben“, sagt er; aber jetzt sei es an der Zeit, loszulassen.

Fan-Momente von Mikkelsen, Kretschmann und Waller-Bridge

Zur Deutschland-Premiere von „Indiana Jones und das Rad des Schicksals“ ist Harrison Ford nach Berlin gekommen. Er stellt den fünften – und offenbar letzten – Film um den Abenteuer-Archäologen im Zoo-Palast vor, zusammen mit der Britin Phoebe Waller-Bridge, dem Dänen Mads Mikkelsen und dem Deutschen Thomas Kretschmann. 1981 kam mit „Jäger des verlorenen Schatzes“ der erste „Indiana Jones“-Film ins Kino. Und beim Pressegespräch im Hotel Ritz Carlton vor der Filmgala geben sich alle Stars, die nun erstmals an der Seite Harrison Fords spielen dürfen, als Fans zu erkennen.

Mikkelsen war 15 als der erste Film in die Kino kam, fünf mal hintereinander habe er ihn damals gesehen, behauptet er. Thomas Kretschmann verbrachte zwar 1981 in Ostdeutschland die meiste Zeit als Leistungssportler im Schwimmbecken und bekam zunächst nichts vom Hype mit. Als ihm jetzt das Drehbuch zugeschickt wurde, musste er aber nicht lange überlegen, ob er einen Nazi spielen wollte, sagte sofort zu, ohne das Skript überhaupt gelesen zu haben.

Und weil sie so stolz darüber war, mitmachen zu dürfen, „musste ich die ganze Zeit beim Drehen lächeln“, sagt Phoebe Waller-Bridge. Die Regie hätte sie immer wieder ermahnen müssen, damit aufzuhören, weil die Szene zum Beispiel eigentlich von ihr verlangte, ängstlich zu schauen. Dass für de Figur, die sie in dem Film spielt, John Williams sogar eine eigene Erkennungsmelodie komponiert hat, könne sie immer noch nicht fassen.

Doch auch Harrison Ford ist stolz bei Filmreihen wie „Indiana Jones“ oder „Star Wars“ dabei gewesen zu sein. „Das sind in ihrem Kern ja Familienfilme“, sagt er, „und die haben dafür gesorgt, dass mich immer wieder neue Generationen von Zuschauern kennengelernt haben.“ Und er hoffe sehr, dass sie alle den neuen Film im Kino anschauen werden: „Filmtheater sind magische Orte.“

Harrison Ford: „Ich werde älter – und das ist gut so!“

Der Film „Indiana Jones und das Rad des Schicksals“ spielt im Jahr 1969, Professor Jones geht eigentlich gerade in den Ruhestand, wird aber von seiner Vergangenheit eingeholt. Helena Shaw (Phoebe Waller-Bridge) will mit ihm nach dem Rad des Schicksals suchen, das von Archimedes stammen soll und auf das es auch der ehemalige Nazi-Wissenschaftler Jürgen Voller (Mats Mikkelsen) abgesehen hat. Harrison Ford war es wichtig, Indiana Jones dabei nicht als ewigjungen Abenteurer zu porträtieren, sondern dass man bei allen Actionszenen merkt, dass er nicht mehr alles so gut hinbekommt wie früher: „Ich werde älter – und das ist gut so“, sagt er.

Für Harrison Ford steht es zwar fest, dass es an der Zeit ist, Indiana Jones in den Ruhestand zu schicken. Das heißt aber natürlich nicht, dass er selbst schon bereit für das Rentnerdasein ist. „Ich habe eine wunderbare Karriere hinter mir und bin sehr dankbar, dass ich das so lange machen durfte und will das weiter machen. Wenn jemand einen Job für mich hat: Ich stehe bereit!“

Der Film und die Stars

Film
 „Indiana Jones und das Rad des Schicksals“ ist der fünfte Teil der Kinoreihe nach „Jäger des verlorenen Schatzes“ (1981), „Indiana Jones und der Tempel des Todes“ (1984), „Indiana Jones und der letzte Kreuzzug“ (1989), „Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels“ 2008). Kinostart von James Mangolds Film ist am 29. Juni.

Darsteller
 Harrison Ford (80) spielt seit 1981 die Rolle von Indiana Jones, überzeugt derzeit auch in den tollen Serien „Shrinking“ und „1923“. Phoebe Waller-Bridge (37) ist eine britische Schauspielerin und Drehbuchautorin. Sie war Hauptdarstellerin und Autorin der Dramedyserie „Fleabag“, die mit sechs Emmys ausgezeichnet wurde. Mads Mikkelsen (57) ist einer der profiliertesten dänischen Schauspieler und hatte schon Rollen in den „James Bond“- „Star Wars“-, „Phantastische Tierwesen“- und Marvel-Filmen. Thomas Kretschmann (60) wurde vom ostdeutschen Leistungsschwimmer zum Schauspieler und war zuletzt in dem Film „Infinity Pool“ zu sehen.