Alles andere als ein Sch***film: die Doku „Holy Shit“. Foto: holyshit-derfilm.de

Sch***wichtiges Thema: Der Zweckverband Restmüllheizkraftwerk präsentiert am Dienstag im Böblinger Bärenkino eine Doku über das Potenzial menschlicher Ausscheidungen.

Sony Pictures, Disney, Warner Bros., Universal – die Namen stehen für großes Kino. Jetzt schickt sich scheinbar ein neuer Player ganz kackdreist an, gegen Hollywood anzustinken. „The Zweckverband Restmüllheizkraftwerk Böblingen proudly presents . . .“, heißt es nämlich, wenn am Dienstag, 5. Dezember, die Doku „Holy Shit“ im Böblinger Bärenkino läuft. Allerdings haben RBB und Abfallwirtschaftsbetrieb den Film natürlich nicht selbst gemacht, sondern laden nur dazu ein.

Der englische Untertitel „Can Poop Save The World?“ verdeutlicht, dass es hier um ein wirklich sch***wichtiges Thema geht. Regisseur Rubén Abruña (in der deutschen Fassung gesprochen von Christoph Maria Herbst) zeigt in diesem vielfach ausgezeichneten Film, wie menschliche Exkremente die Umwelt belasten – und er präsentiert Lösungen, wie sich sich die Menschheit vor der großen Kackastrophe retten könnte.

„Stercus accidit“, sagt der Lateiner – und in der Tat: „Shit happens“. Jede Menge, jeden Tag. Was also tun mit den Millionen Tonnen von Fäkalien, die die Weltbevölkerung täglich so ausscheidet? Mit Klärschlamm die Felder zu düngen, ist eine besch. . .eidene Idee, denn der enthält giftige Schwermetalle und Industriechemikalien. Außerdem gehen uns dadurch wertvolle Stoffe wie Phosphor verloren. Es ist also klar wie Klärschlamm, dass „Holy Shit“ unbedingt auch in Böblingen auf der großen Leinwand laufen muss. Schließlich plant der Zweckverband RBB eine Klärschlammverwertungsanlage. Hinter diesem eher uncoolen Namen verbirgt sich der neueste heiße Sch*** in Sachen Nachhaltigkeit: mit Fernwärme, Schadstoffsenkung und Phosphor-Recycling.

Darüber, wie wir uns mit unseren Fäkalien pupsfidel eine goldenbraune Zukunft herbeischei. . . , Pardon, -schaffen können, geht es am Dienstag ab 17 Uhr, wenn das RBB vor dem Filmbeginn um 18 Uhr zur Podiumsdiskussion lädt. Thema: Welche Potenziale stecken in menschlichen Ausscheidungen? Das Eintrittsgeld von zwei Euro (inklusive Begrüßungspopcorn) ist sicher gut investiert. Wie sagte schon Helmut Kohl? „Entscheidend ist, was hinten rauskommt.“ Ein Beitrag aus den „Bonbons“, der wöchentlichen Humorkolumne dieser Zeitung.