Der Austausch von Heizkesseln gegen klimaneutrale Wärmeerzeugungsanlagen sollte laut der Grünen Jugend vom Land mitfinanziert werden. Foto: dpa/Daniel Reinhardt

Die Grüne Jugend fordert das Land auf, Menschen mit einem geringen Einkommen beim Heizungstausch finanziell zu unterstützen.

Wenn es nach der Grünen Jugend Baden-Württemberg geht, dann sollte das Land bei der Finanzierung der Energiewende in die Pflicht genommen werden. Auf ihrer Landesmitgliederkonferenz in Merzhausen bei Freiburg verabschiedete die Jugendorganisation der Grünen am Sonntag einen entsprechenden Antrag.

Darin fordern die Antragsteller, dass Menschen mit einem geringen finanziellen Handlungsspielraum ausreichend dabei unterstützt werden sollten, um ihre Energieversorgung auch langfristig abzusichern. „Zum Beispiel sollte der Austausch von Heizkesseln gegen klimaneutrale Wärmeerzeugungsanlagen auch von Landesseite abhängig vom Einkommen stärker bezuschusst oder im Härtefall sogar vollständig übernommen werden“, heißt es.

Kritik an Privatisierung der Energieinfrastruktur

Zudem erneuerte die Jugendorganisation ihre Kritik an der Privatisierung von Energieinfrastruktur. „Die energetische Infrastruktur gehört als kritische zivile Infrastruktur in die öffentliche Hand“, heißt es im Antrag. Bestehende Netze und Netzbetreiber sollten aus Sicht der Grünen Jugend durch den Staat aufgekauft werden.

Hintergrund ist, dass das Energieunternehmen EnBW der Verkauf von 49,9 Prozent an seiner Tochter Transnet BW plant. Die eine Hälfte davon soll an die staatliche KfW-Bank gehen, für die andere startete die EnBW ein Bieterverfahren.

Das mehr als 3000 Kilometer lange Höchstspannungsnetz von Transnet ist eines von insgesamt vier Übertragungsnetzen in Deutschland. Auf diesen Stromautobahnen soll Windstrom aus dem Norden in den Süden der Republik transportiert werden. Sie erfüllen eine für die Energiesicherheit entscheidende Aufgabe und sind unabdingbar für die Transformation der Industrie in Baden-Württemberg, die auf „grünen“ Strom angewiesen ist.