Blick zum Hohenkrähen bei der Vulkantour Foto: dpa/dpa

Es wird Frühling. Nichts wie raus in die Natur! Wanderrouten in Baden-Württemberg gehören zu den schönsten Deutschlands.

Berge, Täler, Wälder, Flüsse, Reben und Burgruinen: Gut ausgeschilderte Wanderwege führen durch die schönsten Landschaften im Land.

Die Hohe Warte Foto: Frühauf

Die Hohe Warte Foto: Frühauf

Hohe Warte Beim Wandern steht der Nordschwarzwald ganz oben auf der Hitliste – seit Januar verbrieft dies sogar die Auszeichnung als „Qualitätsregion Wanderbares Deutschland“, die der Deutsche Wanderverband vergibt. Wanderer genießen hier auf dem mehr als 1400 Kilometer großen Wegenetz abwechslungsreiche Landschaften, verlässliche Markierungen und naturbelassenen Untergrund. Im neu aufgelegten Wanderbooklet gibt es Tipps, die schönsten Seiten des Nordschwarzwalds kennenzulernen. Für die Auszeichnung, in Baden-Württemberg trägt bislang nur das Zwei-Täler-Land im Elztal diesen Titel, gibt es viele gute Gründe: Die Gegend bietet acht neue Wanderwege. Einer führt durch Buchenwälder bis zum Aussichtsturm Hohe Warte. Am Ortsrand von Oberreichenbach beginnt der Wald. Laubbäume spenden Schatten. Auf einem barrierefreien Forstweg gelangt man auf die Höhe mit Ausblicken ins Würmtal und zur Burgruine Liebeneck. 40 Meter hoch ist der Aussichtsturm Hohe Warte. Von reicht der Blick bis zum Schwarzwald. Über einen Pfad geht es dann über Unterreichenbach zurück.

Die Hohe Warte Foto: Frühauf

Auf der knapp 14 Kilometer langen Tour mit gut 300 Höhenmetern folgt man der Markierung „Hohe Warte“. Gestartet wird am Parkplatz an der Ochsenbrücke, Vesper nicht vergessen, denn an der Strecke gibt es keine Einkehrmöglichkeit.

Der Löwenpfad bei der Felsenrunde Foto: Frühauf

Felsenrunde Ebenfalls ausgezeichnet ist die „Felsenrunde“. Der zweitschönste Wanderweg Deutschlands (2018 vom „Wandermagazin“ gekürt) ist einer von über 15 Löwenpfaden, bei denen der Qualitätsanspruch im Vordergrund steht. Los geht es in Bad Überkingen entlang des Ostalbtraufs. Der Pfad windet sich an wilden Felsformationen steil nach oben auf die Albhochfläche. Am Jungfrauenfelsen und am Hausener Eck bieten sich faszinierende Ausblicke auf das Filstal. Am höchsten Punkt, über 750 Meter hoch, sieht man mit etwas Glück bis zu den Alpen. Über Oberböhringen und den Golfplatz gelangt man zum Ramsfels, der den Blick auf die Kaiserberge freigibt – den Hohenstaufen, den Hohenrechberg und den Stuifen. Über den Schillertempel führt der Weg durch Wacholderheiden und Wiesenpfade zurück nach Bad Überkingen. Der Landkreis Göppingen erwägt, den Aufstieg von Bad Überkingen zu sperren, mindestens aber Warnschilder anzubringen, da wegen der Trockenheit der letzten Jahre an etlichen Bäumen Äste herabfallen können.

Die Felsenrunde, markiert mit dem Löwenkopf, ist knapp 14 Kilometer lang und hat über 500 Höhenmeter, einkehren kann man am Golfplatz und parken an der Autalhalle in Bad Überkingen.

Ein Schäfer mit Schafen bei Albstadt Foto: Frühauf

Traufgängerle Hexenküche Rund 100 Kilometer südlich gibt es bei Albstadt mit der „Hexenküche“ den jüngsten und kürzesten Traufgänger. Unter den zehn Traufgänger-Premiumwanderungen sind auch zwei Winterwege. Auf einem Naturpfad geht es bei dieser Tour durch den Wald und zum Wildschweingehege, wo eine neue Aussichtsplattform steht. Kurz danach wird der Weg steiniger und steiler und führt über den Parkplatz am Waldheim vorbei in Richtung „Hexenküche“. Besonders eindrucksvoll sind die Felsformationen und die namensgebenden Höhlen. Eine steile Treppe führt zum Leizentäle, und von dort geht es zum Schlossfelsenturm. Bei schönem Wetter reicht die Aussicht bis zu den Schweizer Alpen. Kleine Wanderer können sich anschließend auf dem Abenteuerspielplatz „Traufgängerle“ oder beim Minigolf austoben.

Vom Parkplatz beim Waldheim, oberhalb von Albstadt-Ebingen, beginnt die rund vier Kilometer lange Tour mit ihren gut 100 Höhenmetern, markiert mit dem Hexenhut auf Albtraufpanorama. Zum Einkehren lädt der Bayerische Biergarten ein.

Die Vulkantour im Hegau Foto: Frühauf

Vulkantour Mit der Vulkantour gibt es den zehnten Premiumwanderweg im Hegau. Von der Almenhütte bei Anselfingen führt der Weg durch den Wald und hinauf auf den ersten Vulkankegel, den Hohenhewen mit Blick bis zum Bodensee. Über Welschingen und Richtung Weiterdingen geht es auf den Vulkanberg Hohenstoffeln. Weiter in Richtung Weiterdingen blickt man auf den nächsten Vulkankegel, den Mägdeberg. Über das „Hegaukreuz“ gelangt man zum Hohenkrähen und auch das Ziel, der Hohentwiel, mit der größten Festungsruine Deutschlands, rückt näher. Über den höchstgelegenen Weinberg im Land, das dem Weingut Vollmayer gehört, führt die Strecke nach Singen, wo es mit öffentlichen Verkehrsmitteln an den Ausgangspunkt zurückgeht.

Von der Almenhütte Anselfingen folgt man rund 30 Kilometer der Beschilderung „Hegauer Vulkan Tour“ bis nach Singen – rund 900 Höhenmeter sind dabei zu bewältigen. Die Einkehr im Hegau-Haus belohnt mit Weitblick.

Die Wander3Klänge beim Naturpark Stromberg-Heuchelberg Foto: Frühauf

Wander3Klänge Nicht ausgezeichnet, aber außergewöhnlich konzipiert sind die Wander3Klänge im Naturpark Stromberg-Heuchelberg, ein Wegenetz von über 400 Kilometern. Das Besondere dabei, jede Tour gibt es in drei unterschiedlichen Längen. Der Wander3Klang Brackenheim ist die längste Tour und startet bei Neipperg. Die kürzeste der drei Brackenheim-Varianten führt durch den beschaulichen Weinort Neipperg. Etwas oberhalb liegt die alte Burganlage, die man links liegen lässt. Über einen Bergsattel geht es auf den Höhenweg und durch die Rebenlandschaft mit Ausblicken über den Naturpark Stromberg zurück.

Vom Wanderparkplatz Brackenheim-Neipperg folgt der gut vier Kilometer lange Rundweg den grünen Schildern mit dem 3Klang-Logo. Das Winzercafé in Neipperg ist ein schöner Ort zum Einkehren.