Amtsinhaber Félix Tshisekedi beim Wahlkampfauftakt im November in der kongolesischen Hauptstadt Kinshasa Foto: AFP/Arsene Mpiana

Der Kongo ist arm, verfügt aber über reiche Rohstoffvorkommen. Doch die politische Klasse ist korrupt und skrupellos. Für die kommenden Präsidentschafts- und Parlamentswahlen heißt das nichts Gutes.

Bis zuletzt stand nicht einmal fest, ob die Wahlen in der Demokratischen Republik Kongo (DRC) zum vorgesehenen Termin überhaupt stattfinden können. Ein Bürgerkrieg im Osten des Landes, Wählerausweise, deren Schrift wegen der minderwertigen Tinte verblasst, Millionen an Flüchtlingen, die über gar keinen derartigen Wählerausweis verfügen, und ein über das ganze Land verteilte Organisationschaos drohten den Urnengang zum Scheitern zu bringen. „Die schlimmsten Wahlen überhaupt“, schimpft der Chef einer kirchlichen Beobachtergruppe, Eric Nsenga. Trotzdem wird die Wahlkommission die Abstimmung am kommenden Mittwoch durchziehen: Allein schon, weil es Präsident Félix Tshisekedi so will. Entspannte Wahlbedingungen gab es in dem zentralafrikanischen Riesenreich ohnehin noch nie. Und die Wahlverlierer werden im Nachhinein sowieso wieder behaupten, dass die Abstimmung gezinkt war.