Thomas Wagner ist Dezernent für Verkehr und Ordnung am Landratsamt Böblingen. Foto: Landratsamt

Verkehrsexperte Thomas Wagner, Dezernent am Landratsamt Böblingen zum Verkehr der Zukunft

Herr Wagner, wo sehen Sie Schwächen im Straßenverkehr des Kreises Böblingen?

Der Landkreis hat für seine Kreisstraßen die Hausaufgaben gemacht und in den letzten zehn Jahren den größten Teil des Straßennetzes erneuert und maßvoll ausgebaut. Was derzeit den Verkehrsfluss beeinträchtigt, ist die große Zahl an Baustellen, allen voran der Ausbau der A 81. Und wir alle wünschen uns endlich den Lückenschluss zwischen B 464 und B 295 bei Renningen.

Wird sich der Trend zu immer mehr Neuzulassungen abschwächen?

Das ist schwer abzuschätzen, aber für den Landkreis Böblingen mit Mercedes-Benz- und Porsche-Werken sowie zahlreichen Zulieferer-Firmen sehe ich auch weiterhin ein starkes Interesse an Autos. Das Auto genießt nach wie vor einen hohen Stellenwert und wir erleben wir bei den Zulassungszahlen konjunkturelle Schwankungen, aber keine Trendwende. Deshalb ist es umso wichtiger, dass der motorisierte Individualverkehr zukünftig umwelt- und auch klimafreundlicher wird.

Werden Busse und Bahnen den Straßenverkehr signifikant eindämmen?

Der Landkreis Böblingen investiert seit vielen Jahren enorme Summen in den Bus- und Bahnverkehr sowie in den Ausbau der Radverkehrsinfrastruktur. Leider werden aber die nächsten Jahre für den ÖPNV noch schwierig bleiben, insbesondere bedingt durch die mehrjährige Unterbrechung der Gäubahn und die Schwierigkeiten im S-Bahnverkehr mit Ausfällen, Unpünktlichkeit und Streckensperrungen im Zuge des Stuttgart 21-Ausbaus.