Sternenhimmel mit Milchstraße über einer Buche in der Edese Heide in den Niederlanden. Foto: Imago/Blickwinkel

In der Silvesternacht gibt es am Sternenhimmel nicht nur Feuerwerk zu bestaunen: Auch Wintersechseck, Jupiter und abnehmender Mond lohnen einen Blick.

Nur selten blicken so viele Menschen gleichzeitig in den Himmel wie zum Jahreswechsel um Mitternacht. Dort gibt es – gutes Wetter vorausgesetzt – nicht nur das farbenfrohe Spektakel von Silvesterfeuerwerk zu bestaunen: Auch der Sternenhimmel bietet zum Jahreswechsel ein prächtiges Schauspiel.

Schon während des Feuerwerks fällt hoch im Westen ein besonders helles Gestirn mit ruhigem Schein auf. Was man zunächst vielleicht für eine Leuchtkugel halten könnte, ist Jupiter, der größte Planet des Sonnensystems.

Sternbilder des Wintersechsecks

Wintersechseck: Hat sich der Rauch des Feuerwerks verzogen, präsentiert sich der Winterhimmel in voller Pracht. Der südliche Teil des Firmaments bis hinauf zum Zenit wird von den Sternbildern des Wintersechsecks eingenommen. Es besteht aus den hellen Sternen Kapella im Fuhrmann, Aldebaran im Stier, Rigel im Orion, Sirius im Großen Hund, Prokyon im Kleinen Hund und Pollux in den Zwillingen.

Blick auf den Sternenhimmel am Meayll Hill auf der Isle of Man. Foto: Imago/Cover-Images

Plejaden: Westlich von Aldebaran ist eine kleine Ansammlung von Sternen zu erkennen, die Plejaden. Es handelt sich um einen 444 Lichtjahre entfernten jungen Sternhaufen, der viele Hundert Sterne enthält. Je nach Sichtbedingungen sind davon allerdings nur sechs bis neun hell genug, um mit bloßen Augen erkennbar zu sein. Es lohnt sich deshalb, mit einem möglichst lichtstarken Fernglas zu den Plejaden zu blicken.

Nordlichter mit Mond und Plejaden. Foto: Imago/VWPics

Band der Milchstraße

Zwillinge: Ist der Himmel dunkel genug, kann man von Südosten her aufsteigend das schimmernde Band der Milchstraße erkennen, das sich durch Zwillinge und Fuhrmann hindurchzieht und dann weiter durch Perseus, Kassiopeia und Kepheus nach Nordwesten führt.

Zwillinge mit Auriga, Taurus und Perseus. Foto: Imago/VWPics

Widder: Westlich vom Stier ist der Widder zu finden, gegenwärtig durch den Planeten Jupiter bereichert, sowie Andromeda, Fische, Pegasus und tief im Südwesten den Walfisch.

Sternbild des Widders Foto: Imago/Kolvenbach

Krebs: Östlich der Zwillinge folgt im Tierkreis der Krebs sowie als Bote des Frühlings der Löwe. Dort, im Löwen, steht in der Silvesternacht der abnehmende Mond.

Sternbild des Krebs Foto: Imago/Stock Trek Images

Praesepe: Im Krebs befindet sich einer der schönsten Sternhaufen des Nordhimmels: die 610 Lichtjahre entfernte Krippe, lateinisch Praesepe. Der Sternhaufen enthält etwa tausend Sterne, sieht mit bloßen Augen jedoch nur wie ein schwacher, nebliger Fleck am Himmel aus. Doch im Fernglas bietet er einen prächtigen Anblick.

Der Sternhaufen Praesepe enthält etwa 1000 Sterne. Foto: Imago/Pond5 Images

Jäger Orion

Orion: Das eindrucksvollste Sternbild des Winters ist der Jäger Orion mit seinem Gürtel und dem Schwertgehänge. In der griechischen Mythologie ist Orion ein riesenhafter Jäger, der nach seinem Tod gemeinsam mit seinen beiden Hunden Sirius und Prokyon an den Himmel versetzt wurde.

Orion: der riesenhafte Jäger Foto: Imago/Christian Grube

Orionnebel: In der Mitte des Schwertgehänges lässt sich schon im Fernglas ein verschwommenes Fleckchen erkennen. Das ist der Große Orionnebel, eine etwa 25 Lichtjahre große Gaswolke in 1300 Lichtjahren Entfernung. Junge, heiße Sterne regen dort das Gas zum Leuchten an. Im Zentrum der Wolke ist mit einem Fernrohr das Trapez aus vier hell strahlenden Sternen zu erkennen.

Venus Foto: Imago/Zuma Wire

Venus: Wer den Jahreswechsel bis in die frühen Morgenstunden hinein feiert, sollte auf dem Heimweg nach Südosten blicken. Dort leuchtet in der Morgendämmerung die Venus als heller, strahlender Morgenstern. An Neujahr geht der Planet gegen 5.15 Uhr auf, eine Stunde vor Sonnenaufgang steht der Morgenstern etwa 15 Grad über dem Horizont.