Christine Lambrecht (SPD) tritt von ihrem Amt als Deutschlands Verteidigungsministerin zurück. (Archivbild) Foto: AFP/ODD ANDERSEN

Deutschlands Bundeskanzler, Olaf Scholz, hat das Rücktrittsgesuch seiner Verteidigungsministerin Christine Lambrecht angenommen. Nun soll schnell ein Nachfolger her.

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) will die Nachfolge von Verteidigungsministerin Christine Lambrecht möglichst „zeitnah“ klären. Der Kanzler habe die Bitte der SPD-Politikerin Lambrecht um Entlassung angenommen, sagte die stellvertretende Regierungssprecherin Christiane Hoffmann am Montag in Berlin. „Der Bundeskanzler respektiert die Entscheidung von Frau Lambrecht und dankt ihr für die gute Arbeit, die sie in dieser schwierigen und herausfordernden Zeit als Verteidigungsministerin geleistet hat.“

Am Montagmorgen hatte Lambrecht schriftlich erklärt, dass sie Scholz um Entlassung gebeten habe. „Die monatelange mediale Fokussierung auf meine Person lässt eine sachliche Berichterstattung und Diskussion über die Soldatinnen und Soldaten, die Bundeswehr und sicherheitspolitische Weichenstellungen im Interesse der Bürgerinnen und Bürger Deutschlands kaum zu“, schrieb Lambrecht als Erklärung.

Scholz: „Ich weiß, wie es aus meiner Sicht weitergehen soll“

Aus „Respekt vor der Entscheidung der Ministerin“ werde die Entscheidung über die Nachfolge „aller Voraussicht nach“ nicht mehr am Montag verkündet, sagte Hoffmann. „Zeitnah ist auf keinen Fall drei Monate“, fügte sie aber auch hinzu. Später meldete Scholz sich selbst zu Wort. „Ich habe eine klare Vorstellung und das wird sehr schnell für alle bekannt werden, wie das weitergehen soll“, sagte der SPD-Politiker am Montag bei einem Besuch der Rüstungsfirma Hensoldt in Ulm. Die Bundeswehr und alle, die sich um die Verteidigung bemühten, hätten verdient, dass das schnell geklärt werde. „Ich weiß, wie es aus meiner Sicht weitergehen soll und wir werden das dann auch rechtzeitig bekanntgeben.“

Scholz sagte, er habe viele Jahre gut und gerne mit Lambrecht zusammengearbeitet. Er dankte ihr für die Arbeit und sagte, er habe hohen Respekt für ihre Entscheidung.