Im Wald wird’s magisch: Rumpelmann (Reinhard Mahlberg), Ronja (Anne-Marie Lux) und Rumpelfrau (Katharina Hauer, v. links) Foto: Schauspiel Stuttgart/Björn Klein

Astrid Lindgrens Roman „Ronja Räubertochter“ ist ein Klassiker – aber auch cool, modern und auf dramatische Weise aktuell. Das beweist Sophia Bodamers Inszenierung am Schauspiel Stuttgart.

Eine Kindheit ohne die Werke von Astrid Lindgren ist leider möglich, aber trostlos. Gerade jetzt, wo die Erwachsenen dieser Welt entschieden haben, nach längerer Friedensphase einfach mal wieder alles kaputt zu machen, braucht die Menschheit trotzige Utopisten wie Pipi Langstrumpf, die Kinder aus der Krachmacherstraße oder Ronja Räubertochter. Letztere macht in der Vorweihnachtszeit Station am Schauspiel Stuttgart, um Kleinen wie Großen zu zeigen, wie das geht mit dem Sich-Vertragen in harten Zeiten. Die Geschichte um das starke Mädchen, das in einer Gewitternacht in einer Burg zur Welt kommt, gerade, als ein Blitz das Gemäuer in zwei Hälften teilt, stammt noch aus der Zeit des Kalten Krieges und erschien 1981 lange vor dem Mauerfall. Mit der 1984 erschienenen Kinoadaption des schwedischen Filmemachers Tage Danielsson sind wahrscheinlich noch viele Eltern heutiger Ronja-Fans groß geworden, die am Sonntagnachmittag zur Premiere von Sophia Bodamers Inszenierung gekommen sind.