Energiekrise: In Herrenbergs Sporthallen ist jetzt kalt duschen angesagt. Foto: Unsplash/Tim Wilson

Die Verwaltung präsentiert ein Maßnahmenpaket zur Reduktion des städtischen Energieverbrauchs.

Angesichts der akuten Energieversorgungskrise sowie der Folgen des Klimawandels ergreift ein neu eingerichteter Krisenstab im Herrenberger Rathaus kurzfristig Maßnahmen, um den Energieverbrauch vor allem in den eigenen Gebäuden zu drosseln. Für die kommende Heizperiode sollen die Maßnahmen ausgeweitet werden. Die Vorbereitungen dazu beginnen laut einer städtischen Pressemitteilung in diesen Tagen.

Die Bäder machen den Anfang: Schon seit Ende Juni ist die Freibad-Heizung so gedrosselt, dass das Wasser an kühleren Tagen bis auf maximal 21 Grad aufgeheizt werden kann, und im Hallenbad wurde die Sommerpause vorgezogen und ausgedehnt. Statt der üblichen drei Wochen ist hier nun bis zum 12. September geschlossen und das Wasser wird abgelassen.

Kalte Dusche in der Sporthalle

In den Sporthallen ist über die Sommerferien kalt duschen angesagt, die Warmwasserbereitung wird für sechs Wochen abgeschaltet. Mit Blick auf den Herbst bereitet das städtische Gebäudemanagement die Heizungsanlagen in den Rathäusern, Schulen und weiteren öffentlichen Gebäuden darauf vor, die Raumtemperatur entsprechend der dann geltenden Regeln und Standards abzusenken. Ein neu eingestellter Heizungs-Lüftungs-Techniker soll das Team laut Stadtverwaltung dabei unterstützen.

Nach der Faustformel „ein Grad kühlere Räume sparen sechs Prozent Energie“ stecke in diesem Schritt viel Potenzial, teilt die Stadtverwaltung mit. Die Verwaltung weist aber auch darauf hin, dass für Sportstätten wie für Arbeitsplätze bestimmte Temperatur-Mindestvorgaben gelten. „Wir gehen davon aus, dass die Standards und Vorschriften in den nächsten Wochen auf den Prüfstand kommen und wir im Herbst möglicherweise bereits neue Vorgaben für die Temperatur in öffentlichen Gebäuden umsetzen werden“, sagt Oberbürgermeister Thomas Sprißler.

Stadtwerke-Chef: „Jede eingesparte Kilowattstunde hilft.“

Wie Stadtwerke-Chef Karsten Kühn betont, kommt es beim Energiesparen auf viele Faktoren und die Unterstützung aller an. „Es geht in der aktuellen Lage nicht nur beim Gas darum, den Verbrauch so weit wie möglich zu drosseln. Jede eingesparte Kilowattstunde hilft“, sagt Kuhn.