Von links: Daniel Dilger, Tim Gegg und Adrian Thoma leiten Mätch VC – einen Wagniskapitalfonds für die Start-ups in Baden-Württemberg und darüber hinaus. Foto: B/örn Brenner

L-Bank, Trumpf und Ritter Sport zählen zu den Investoren eines neuen Wagniskapitalfonds in Baden-Württemberg. Dieser soll nicht nur in Start-ups investieren, sondern sie auch eng mit Familienunternehmen vernetzen.

Die Start-ups in Baden-Württemberg können auf mehr Geld für ihre Geschäftsmodelle hoffen: L-Bank, Familienunternehmen wie Trumpf und Ritter Sport und andere Geldgeber investieren in den neuen Wagniskapitalfonds Mätch VC. Der Fonds fokussiert sich dabei auf Geschäftsmodelle, die im Südwesten weit entwickelt sind, wie Industrie, Software und Dienstleistungen für Unternehmen. Profitieren sollen vor allem Start-ups in der wichtigen frühen Phase.

Das Ä in Mätch ist angelehnt

„Wir wollen nicht nur Geld investieren, sondern auch den baden-württembergischen Mittelstand mit den Start-ups im Land matchen, also zusammenbringen“, sagt Adrian Thoma, einer von drei Fondsleitern. Der Umlaut in Mätch sei bewusst an die Werbekampagne für The Länd angelehnt. Der Fonds, der zum Start 16 Millionen Euro fasst, soll binnen eines Jahres auf 30 bis 40 Millionen Euro wachsen. Im Gegensatz zu anderen Wagniskapitalfonds sind die Gelder auf mehr Investoren gestreut, wobei die L-Bank das meiste Kapital beisteuert.

Als Alleinstellungsmerkmal bezeichnen die Fondsmacher das dichte Netz an Investoren aus Familienunternehmen und Mittelstand, das wiederum eng an die Innovationsplattform Gründermotor angebunden sei. Gründermotor vernetzt in Baden-Württemberg die Unternehmen mit den Universitäten und Hochschulen. „Von einer starken Vernetzung von Mittelstand und Start-ups profitiert am Ende der gesamte Wirtschaftsstandort Baden-Württemberg. Darum sind wir begeistert davon, dass in diesem Ökosystem mit Mätch VC nun auch Risikokapital bereitsteht“, sagt Investor Helmut Schelling, Gründer von Vector Informatik.

Ökosystem aus Start-ups und Familienunternehmen

Petra Wörwag, Business Angel und bis vor kurzem Familienunternehmerin in der vierten Generation, spricht sich für eine stärkere Zusammenarbeit zwischen Gründern und Mittelständlern im Land aus: „Wir haben die langfristige Perspektive und die Expertise, können Gründern in der frühen Phase ein einzigartiges Ökosystem vor Ort bieten und wenn die Start-ups dann international durchstarten möchten, sind die Familienunternehmen mit ihren weltweiten Niederlassungen schon für sie vor Ort.“

Neben Thoma leiten Mätch VC Tim Gegg und Daniel Dilger. Gegg ist ehemaliger Digitalchef von Stihl. Dilger vertrat die Startup Autobahn, eine Innovationsplattform von Mercedes-Benz.