Zum Ende der Ferienzeit heißt es oft: Wie war der Urlaub? Dabei ist nichts langweiliger, als wenn Leute von ihren Familien- oder Pärchenreisen berichten. Denn niemand will den Sonnenuntergang der anderen sehen.
Nachher musst du unbedingt noch erzählen, wie es im Urlaub war“, sagt eine Kollegin zur anderen, braun gebrannten, und man denkt nur: bitte nicht. Oder zumindest nicht in der Runde, in der man selbst dabei steht. Während literarische Reiseberichte etwas Schönes sind, Reisejournalismus hilfreich und unterhaltsam, sind private Erzählungen aus Familien- oder Pärchenurlauben hingegen verzichtbar. Und zwar so gut wie immer und ausnahmslos. Das Genre der privaten Urlaubsgeschichten und seine erzählerische Ausbreitung im Freundes- oder Kollegenkreis sind besonders grausame Facetten der sozialen Interaktion.
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