Die Bundespolizei hat in Sigmarszell einen Transporter mutmaßlicher Schleuser gestoppt und ein Foto aus dem Inneren des Fahrzeuges veröffentlicht. Foto: Bundespolizei

An der Grenze zwischen Österreich und Deutschland fällt ein Kleintransporter mit einer dreizehnköpfigen Familie und viel Gepäck auf. Die Bundespolizei vermutet eine Schleuser-Aktion.

Die Bundespolizei hat in Schwaben zwei mutmaßliche Schleuser und eine dreizehnköpfige Familie in einem Transporter aufgegriffen. Ein Ehepaar soll am Donnerstag versucht haben, die Familie mit elf Kindern illegal von Österreich nach Deutschland zu bringen, wie die Bundespolizei am Freitag mitteilte. Das mit insgesamt 15 Personen besetzte Fahrzeug war den Angaben zufolge für neun Personen ausgelegt.

Bundespolizisten stoppten den Transporter an der Kontrollstelle Sigmarszell (Landkreis Lindau) auf der A96 in Bayern und stellten fest, dass einige der Kinder im Alter von 1 bis 16 Jahren nicht angeschnallt und ohne Kindersitz unterwegs waren. Außerdem war das Gepäck bis unter das Dach gestapelt.

Bei dem 38-jährigen Fahrer, seiner 37-jährigen Beifahrerin und den Familienmitgliedern soll es sich um ukrainische Staatsbürger handeln. Wie weit die Reise gehen sollte, war nach Angaben einer Sprecherin zunächst unklar.

Bei den Angaben kam es zu Widersprüchen

Wie die Polizei mitteilte, widersprachen sich die Erwachsenen bei der Befragung über die Fahrgemeinschaft, das Fahrtziel und die Gegenleistung für die Fahrt. Der Fahrer hatte angegeben, die Familie nur bis München mitnehmen zu wollen. Die Familie wollte jedoch nach eigenen Angaben bis in die Ukraine fahren, wofür dem Fahrer 1000 Euro versprochen worden seien. Die Familie war den Angaben zufolge im Landkreis Lörrach in Baden-Württemberg gemeldet. Ihre Dokumente berechtigten sie laut Bundespolizei zwar zu einem längeren Aufenthalt in Deutschland, nicht aber zur Aus- und Wiedereinreise.

Der Fahrer und die Fahrerin wurden unter anderem wegen versuchten Einschleusens von Ausländern unter lebensgefährdenden Umständen angezeigt. Die Familienangehörigen erhielten nach Angaben der Bundespolizei Anzeigen wegen versuchter unerlaubter Einreise. Alle Beteiligten wurden an die zuständigen Ausländerbehörden weitergeleitet.