Polizisten stehen vor einer Schule am Tatort in Berlin-Neukölln. Foto: dpa/Michael Kappeler

Am Mittwochnachmittag hatte ein Mann auf einem Berliner Schulhof mit einem Messer mutmaßlich auf zwei junge Schülerinnen eingestochen. Die Staatsanwaltschaft will ihn in einer Psychiatrie unterbringen.

Nach dem Messerangriff an einer Berliner Grundschule beantragt die Staatsanwaltschaft die Unterbringung des mutmaßlichen Täters in einem psychiatrischen Krankenhaus statt einer Untersuchungshaft in einem Gefängnis. Noch am Donnerstag müsse der Richter darüber entscheiden. Das sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft am Donnerstag der dpa.

Es gebe Anhaltspunkte, dass der Mann unter psychischen Beeinträchtigungen leide, sagte die Sprecherin. Daher sei die Unterbringung im Krankenhaus des Maßregelvollzugs statt der Untersuchungshaft angebracht. Der 38-jährige mutmaßliche Täter ist ein Deutscher, der in Berlin wohnt. Weitere Informationen zu dem Mann gab es zunächst noch nicht.

Unterdessen äußerte sich der Berliner Senat zu der Attacke. Aus Sicht des Senats sei das ein „absoluter Einzelfall und eine Tragödie“. Den Angriff hätte man nach aktuellem Wissensstand nicht verhindern können, sagte eine Sprecherin der Senatsbildungsverwaltung am Donnerstag.

Schüler wurden Augenzeugen der Tat

Der Schutz vor Angriffen, so gut man ihn überhaupt gewährleisten könne, sei an Berliner Schulen sehr gut vorhanden. Der Fall vom Mittwoch sei aber nach derzeitigem Stand nicht zu verhindern gewesen. Das Personal an Berliner Schulen sei für Notfälle dieser Art geschult. „Ein Restrisiko wird man niemals ausschließen können“, so die Sprecherin.

Weitere Schülerinnen und Schüler seien Augenzeugen der Tat gewesen, sagte die Sprecherin. Der Angriff habe in der Nachmittagsbetreuung stattgefunden, während die Kinder auf dem Schulhof gespielt hätten. Nun sei die Schule am Donnerstag und Freitag als „Begegnungsstätte“ geöffnet. Es herrsche aber keine Schulpflicht. Interventionsteams aus Psychologen, Therapeuten und Seelsorgern seien im Einsatz.

Am Mittwochnachmittag hatte ein Mann um kurz nach 15.00 Uhr auf dem Schulhof an der Mainzer Straße mit einem Messer auf die beiden Schülerinnen im Alter von sieben und acht Jahren eingestochen. Beide Mädchen wurden schwer verletzt. Bei einem bestand auch zunächst Lebensgefahr. Die Polizei hatte den mutmaßlichen Täter, einen 38-jährigen Mann, nahe dem Tatort festgenommen.