Die Corona-Pandemie hat den Mangel an Azubis mit verursacht. (Symbolbild) Foto:  

Mehr als 38.000 Ausbildungsplätze sind laut Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut in Baden-Württemberg unbesetzt. Die Zahl der Bewerber war in den vergangenen Jahren rückläufig.

Wenige Wochen vor dem Start des neuen Ausbildungsjahres im September gibt es in Baden-Württemberg noch zahlreiche freie Ausbildungsplätze. Derzeit seien noch über 38 000 und damit gut die Hälfte der gemeldeten Ausbildungsstellen unbesetzt, teilte Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) am Donnerstag in Stuttgart nach einem Spitzengespräch mit. Die Chancen für junge Leute, noch kurz entschlossen eine Lehrstelle zu finden, seien hervorragend.

Die Zahl der Bewerber auf einen Ausbildungsplatz war in der Vergangenheit rückläufig. Vor diesem Hintergrund starten Wirtschafts- und Kultusministerium in den vergangenen Wochen eine Initiative, um die berufliche Orientierung zu stärken. So ging unter anderem eine Online-Plattform zur Vermittlung von Praktikumsplätzen an den Start. Zugleich wurde eine Kampagne in den sozialen Netzwerken gestartet, die auch die Eltern mit ansprechen soll, weil sie einer der wichtigsten Ratgeber bei der Berufswahl sind.

Kultusministerin Theresia Schopper (Grüne) sagte, wegen der Corona-Pandemie habe die berufliche Orientierung in den vergangenen Schuljahren nicht wie gewohnt stattfinden können. Die Präsidentin der IHK Region Stuttgart, Marjoke Breuning, betonte, es sei klar, dass die Berufsorientierung ganz oben auf der politischen Agenda stehen müsse. Der Leiter der Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit, Christian Rauch, verwies auf die Berufsberatung. Und die angebotene Praktikumswoche sei eine tolle Möglichkeit, um in kurzer Zeit in viele Berufe reinzuschnuppern. DGB-Vizechefin Maren Diebel-Ebers forderte die Betriebe auf, mehr auszubilden. „Die Fachkräfte von morgen bindet nur derjenige an sich, der jungen Menschen gute Startbedingungen ins Arbeitsleben bietet.“