Für sein Rolle als Landtagspräsident wird Carl Neinhaus im Foyer des Landtags in Stuttgart mit einer Büste geehrt. Foto: Lichtgut/Max Kovalenko

Er war Oberbürgermeister von Heidelberg, Landtagspräsident und NSDAP-Mitglied. 50 Jahre nach seinem Tod holt Carl Neinhaus seine Nazi-Vergangenheit ein. Warum eine SPD-Abgeordnete von Landtagspräsidentin Aras eine Neueinschätzung fordert.

Ausdruckslos blickt der Kopf von Carl Neinhaus im Foyer des baden-württembergischen Landtags in Stuttgart in den Raum. Der Mann mit der spitzen Nase und dem kahlen Kopf hatte ein bewegtes Leben hinter sich, bevor er in Bronze für die Besucher des Parlaments verewigt wurde – als Erinnerung an seine Leistungen als Landtagspräsident von 1952 bis 1960. Er war zur Zeit der Weimarer Republik, der NS-Ära und der Bundesrepublik Deutschland Oberbürgermeister von Heidelberg. Es gibt ein Foto von ihm, wie er im Mai 1933 in Uniform mit erhobenem rechten Arm Adolf Hitler die Ehrenbürgerschaft verleiht.