Kliniken und Arztpraxen bekommen den deutlichen Anstieg der Corona-Neuinfektionen im Südwesten zu spüren. Der hohe Krankenstand beim Personal führt dazu, dass planbare Operationen verschoben werden müssen.
Deutschlandweit aber auch im Südwesten sind die Corona-Neuinfektionen zuletzt deutlich gestiegen. Das macht sich bei den Kliniken und Arztpraxen bemerkbar. Laut dem Hauptgeschäftsführer der Baden-Württembergischen Krankenhausgesellschaft (BWKG), Matthias Einwag, müssen aufgrund des hohen Krankenstands beim Personal derzeit wieder planbare Operationen verschoben werden. Die Zahl der Patientinnen und Patienten auf Wartelisten für eine planbare OP steige. Und er erwarte, dass dieser Trend zunehmen werde, sagte Einwag.
Den überdurchschnittlich hohen Krankenstand beim Personal führt Einwag zum einen auf Corona-Infektionen, aber auch auf andere Atemwegserkrankungen zurück. Zugleich steige derzeit die Zahl der Covid-Patientinnen und -Patienten in den Kliniken, sagte Einwag. Diese könnten derzeit alle gut versorgt werden. Es seien aber erhöhte Schutzmaßnahmen für die Isolation dieser Menschen notwendig. In Verbindung mit dem hohen Krankenstand beim Personal habe dies zur Folge, dass die Versorgung anderer Patienten eingeschränkt werden müsse.
Patientenzahlen steigen mit jedem Tag
Auch die Hausärzte in Baden-Württemberg verzeichnen aufgrund der steigenden Corona-Neuinfektionen derzeit ein höheres Patientenaufkommen, wie eine Sprecherin des Hausärzteverbands auf Anfrage mitteilte. Die Patientenzahlen stiegen mit jedem Tag. Gleichzeitig nehme auch der Krankenstand beim Praxispersonal zu, so die Sprecherin.
Das Corona-Infektionsgeschehen im Land hat zuletzt deutlich zugenommen. Die Zahl der neuen Infektionen innerhalb von sieben Tagen pro 100 000 Einwohner lag vor einer Woche noch bei 400. Mittlerweile ist der Wert rund doppelt so hoch. Die Dunkelziffer der Infektionen dürfte hoch sein, weil nicht mehr jeder Infizierte einen PCR-Test macht.