In den Kitas in Baden-Württemberg herrscht derzeit Personalnot. (Symbolbild) Foto: dpa/Uwe Anspach

Der Verband Kita-Fachkräfte fordert Traumapädagogen, Ergotherapeuten und Ukrainisch sprechende Zusatzkräfte für den Einsatz in den Kindertagesstätten.

Für die Integration ukrainischer Kinder fordert der Verband Kita-Fachkräfte Baden-Württemberg schnell und unbürokratisch Integrationskräfte. Das könnten sogenannte Alltagsbegleiter, Traumapädagogen, Ergotherapeuten oder Ukrainisch sprechende Zusatzkräfte sein, die in eine Kita passen, sagte die Vereinsvorsitzende Anja Braekow der „Badischen Zeitung“ (Dienstag) in Freiburg. „Auch die Sprachförderung muss mitgedacht werden.“

Das Hauptproblem sei aber fehlende Zeit. Selbst wenn eine Kita-Fachkraft etwa dank einer Fortbildung Know-how im Bereich Trauma-Arbeit habe, fehle aufgrund knapper Ressourcen die Zeit, dieses Wissen „ans Kind zu bringen“, sagte Braekow.

Weiterbildung für Erzieher gefordert

Kita-Fachkräfte müssten sich für die Arbeit mit geflüchteten Kindern jetzt weiterqualifizieren können. „Um im Herbst einen Status quo zu erreichen, der einigermaßen bewältigbar ist, muss heute schon viel auf den Weg gebracht werden“, sagte sie. „Mein Eindruck ist, dass das Kultusministerium noch immer davon ausgeht, dass sich das nach der Sommerpause schon irgendwie fügen wird. Ein Trugschluss.“ Das Personal sei überall knapp und wegen der Corona-Pandemie noch knapper.

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Zudem gebe es in den Kitas schon viele Kinder, „die aufgrund ihrer Entwicklungsbesonderheiten ohnehin schon integriert und gefördert werden müssen“, sagte Braekow der Zeitung weiter. „In so ein System jetzt noch traumatisierte Kinder hineinzugeben, die noch dazu die Sprache nicht können, funktioniert nicht.“