Immer häufiger setzen Menschen in Baden-Württemberg versehentlich einen Notruf ab. Foto: Imago/Fotostand/K. Schmitt

Anruf aus der Hosentasche oder mal eben verwählt – mehr als 100 000 solcher irrtümlichen Notrufe sind in diesem Jahr bisher bei der Polizei in Baden-Württemberg eingegangen. Missbrauch des Notrufs ist das aber nicht.

Bei der Polizei in Baden-Württemberg klingelt immer häufiger aus Versehen das Telefon. Rund 105 200 Fehlanrufe hat das Innenministerium in den ersten sieben Monaten dieses Jahres bei den Präsidien registriert. Das waren mehr als im gesamten Vorjahr, als landesweit 89 230 Anrufe als Fehlanrufe klassifiziert wurden.

Das geschieht nach Angaben vom Mittwoch etwa, wenn Bürgerinnen und Bürger sich verwählt haben oder aus anderen Gründen keinen Notruf absetzen wollten. Darunter fallen auch sogenannte Hosentaschenanrufe. Eine missbräuchliche Verwendung der Notrufnummer 110 sei aber etwas anderes. Zuerst hatte der Südwestrundfunk (SWR) darüber berichtet.

Die Erreichbarkeit des Notrufs sei durch die Fehlanrufe nicht gefährdet, sagte eine Ministeriumssprecherin dem Sender. Es dauere in der Regel nur wenige Augenblicke, um einen ungewollten Notruf zu erkennen. Pro Tag gehen bei den 13 Polizeipräsidien in Baden-Württemberg den Angaben zufolge im Schnitt 5400 Notrufe ein.