Die Automobilindustrie ist noch immer ein Innovationstreiber in Baden-Württemberg. (Symbolbild) Foto: IMAGO/Arnulf Hettrich/IMAGO/Arnulf Hettrich

Baden-Württemberg führt die deutschlandweite Rangliste der Patentanmeldungen an. Im Vergleich zum Jahr davor stieg die Zahl der Patente um fast ein Zehntel. Zwei Unternehmen im Land sind besonders innovativ.

Im letzten Jahr sind aus Baden-Württemberg mit großem Abstand bundesweit die meisten Patente angemeldet worden. Mit 14.648 Patentanmeldungen führte der Südwesten erneut die Rangliste unter den Bundesländern deutlich an, wie das Deutsche Patent- und Markenamt (DPMA) am Dienstag in München mitteilte. Im Vergleich zum Vorjahr seien die Patentanmeldungen in Baden-Württemberg um neun Prozent gestiegen. Auf den Plätzen zwei und drei folgten Bayern (10.805 Anmeldungen) und Nordrhein-Westfalen (5527 Anmeldungen). Auch unter Berücksichtigung der jeweiligen Bevölkerungszahl lag Baden-Württemberg mit 130 Patentanmeldungen pro 100.000 Einwohnern klar vorn.

Nach wie vor habe die Automobilindustrie für die Innovationskraft Deutschlands eine zentrale Bedeutung, informierte das DPMA. So seien die zehn Unternehmen mit den meisten Patentanmeldungen alle Automobilhersteller oder Zulieferer. Wie in den Vorjahren belegte Bosch mit 4160 Patentanmeldungen den ersten Platz, gefolgt von Mercedes-Benz mit 2046 Anmeldungen - beide Unternehmen haben ihre Hauptsitze in Baden-Württemberg. Auf dem dritten Platz landete der bayerische Autobauer BMW.

Trendwende nach Coronapandemie

Wobei hier diese Statistik nicht das komplette Bild liefert, da manche große deutsche Unternehmen – darunter Siemens – neue Patente bevorzugt beim Europäischen Patentamt anmelden und nicht bei der nationalen Behörde. 

„Das ist eine sehr gute Nachricht“, kommentierte Baden-Württembergs Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) laut Mitteilung. Die Werte zeigten, dass sich die Unternehmen im Südwesten trotz schwieriger Rahmenbedingungen gut für die Zukunft aufstellen. Innovationen seien ein wesentlicher Erfolgsfaktor für den Wirtschaftsstandort Baden-Württemberg.

Im vergangenen Jahr haben einheimische Unternehmen, Forschungseinrichtungen sowie individuelle Erfinderinnen und Erfinder zusammen 38.469 Patente angemeldet, wie das DPMA mitteilte. Das war im Vergleich zum Vorjahr ein Zuwachs von 3,4 Prozent. Aus dem Ausland gingen demnach 20.187 Patentanmeldungen ein, das war etwas mehr als im Vorjahr. Mit der Coronapandemie sei die Zahl der Patentanmeldungen mehrere Jahre in Folge rückläufig gewesen, dieser Trend scheine nun gebrochen. „Dass die Innovationstätigkeit deutscher Unternehmen merklich anzieht, ist ein ermutigendes Zeichen in wirtschaftlich schwieriger Zeit“, sagte DPMA-Präsidentin Eva Schewior laut Mitteilung.