In und um Sindelfingen mehren sich Vorfälle mit Böllern, Schuss- und Knallgeräuschen. Foto: Eibner-Pressefoto/Eibner-Pressefoto

Seit Ende Oktober gab es in und um Sindelfingen mehr als ein Dutzend Vorfälle, bei denen es um Knallgeräusche oder Feuerwerkskörper ging. Die Polizei hat dazu einen Verdacht.

In letzter Zeit knallt es immer wieder gewaltig in und um Sindelfingen. Wie die Polizei berichtet, gab es dort sowie im Stadtteil Maichingen seit Oktober mehr als ein Dutzend verdächtige Vorfälle, bei denen entweder laute Knallgeräusche im Spiel waren oder jemand Feuerwerkskörper gezündet hatte.

„Häufig meldeten Personen das Wahrnehmen von Schuss-, Knall- oder Böllergeräuschen“, heißt es im Polizeibericht. Bei Geräuschen allein ist es nicht überall geblieben. Die Polizei registrierte zum Teil auch Straftaten, bei denen Feuerwerkskörper zum Einsatz kamen. Unter anderem sprengten in der Nacht zum 31. Oktober gegen 3.15 Uhr bisher unbekannte Täter in der Sommerhofenstraße einen Zigarettenautomaten auf. Wie die Ermittler vermuten, verwendeten sie dafür einen Böller. Die Täter erbeuteten sowohl Bargeld als auch Zigaretten. Inklusive ihrer Beute richteten sie damit einen Schaden von knapp 3000 Euro an.

Erst vor wenigen Wochen, am 20. November, hatte es an einer Bushaltestelle im Sindelfinger Eichholz geknallt: Zwei unbekannte pöbelnde Kinder warfen dort zwei Frauen Böller vor die Füße. Ebenfalls noch unbekannt sind die Täter, die am Abend des 29. November einen Audi in Brand steckten, indem sie einen Feuerwerkskörper an einem der Reifen platzierten und anzündeten. An dem Fahrzeug, das im Lehmgrubenweg geparkt war, entstand ein Sachschaden in Höhe von etwa 4000 Euro. Zum Glück wurden die Flammen zügig mit einem Handlöscher erstickt. Sonst hätte dieser Vorfall deutlich schlimmere Folgen haben können.

Die Polizei will dieser Häufung ähnlicher Vorfälle auf den Grund gehen. Laut einer Pressesprecherin des Polizeipräsidiums Ludwigsburg gehen die Ermittler davon aus, dass die Vorfälle in einem Zusammenhang miteinander stehen. „Es fällt auf, dass es um Ende Oktober, also um Halloween herum, ein paar mehr Fälle gab“, so die Sprecherin. Für gewöhnlich sei dies aber ein „saisonales Phänomen“ rund um dieses Datum, das offenbar von manchen als eine herbstliche Version von Maischerzen aufgefasst wird.

Die Vorfälle haben nach Halloween nicht aufgehört

„Diesmal haben die Vorgänge aber nicht aufgehört“, stellt die Polizeisprecherin fest. Aus diesem Grund habe man sämtliche, zum Teil auch bisher nur in Form von Einsatzprotokollen dokumentierte Fälle zusammengetragen. Das Bild, das sich daraus ergibt, fügt sich scheinbar zu einem Ganzen zusammen.

Wie die Polizeisprecherin mitteilt, lassen sich aus den gefundenen Rückständen von Böllern und Feuerwerkskörpern bisher wohl keine weiteren Schlüsse ziehen – etwa zu Fabrikaten oder den Orten, wo sie gekauft wurden. „Nach dem Anzünden ist da meist nichts mehr erkennbar“, so die Polizistin. Umso mehr bitten die Ermittler deshalb die Bevölkerung um Unterstützung. Sachdienliche Hinweise nimmt dafür das Polizeirevier Sindelfingen unter Telefon 0 70 31 / 69 7-0 entgegen.