Was von der Schranke übrig blieb ... Foto: Böblingen/the

Seit Mai hindert eine Schranke in der Böblinger Wilhelmstraße den Autoverkehr an der Fahrt über die Bahnhofstraße. Wir haben uns – mit einem Augenzwinkern – mal ihre Geschichte angeguckt.

Das Schicksal einer jungen Böblingerin aus der Wilhelmstraße geht wohl jedem nahe, der es auch nur am Rande verfolgt. Doch womöglich hat sie sogar noch mehr gelitten, als selbst aufmerksame Nachbarn es bisher wussten.

Aus der Not geboren, um einen beliebten Schleichweg über die Bahnhofstraße zu versperren, erblickte die Schranke Anfang Mai erstmals das Licht ihrer neuen Heimat. Damit begann ihr Leidensweg. Zumindest ihr Körper hat allem standgehalten, was der Stadtverkehr ihr entgegensetzte. Anders ihr Arm.

Der Schock kam im November

Nachdem der Anfang Juni gegen einen neuen ausgetauscht worden war, wurde es eine Zeit lang ruhiger für die leidgestählte Schranke. Das dachte jedenfalls der unaufmerksame Innenstadtbesucher. Zwar wurde ihr ein grellorange besprühter Holzbalken eingesetzt – wohl zur Verlängerung des ursprünglich dreieinhalb Meter langen Hohlkörpers – doch davon abgesehen, blieben größere Veränderungen aus.

Bis zu einem Tag Anfang November. Im unnatürlichen Winkel stand das Ärmchen der Schranke plötzlich wieder Richtung Bahnhofstraße ab. Womöglich hatte ein Autofahrer endgültig die Nase voll gehabt von all den Umleitungen und Sperrungen, mit denen seinesgleichen derzeit nahezu in den Wahnsinn getrieben wird. Die Schranke jedenfalls schonte ihren Schlagbaum von da an eine Weile in senkrechter Position.

Zwei neue Schranken pro Monat

Doch als ob das alles nicht genug gewesen wäre, mussten die unmittelbaren Nachbarn am Mittwoch eine grausige Entdeckung machen. Bis auf einen kleinen Rest zersplitterten Holzes war nichts mehr vom Schrankenärmchen zu sehen. Man staunte jedoch nicht schlecht, als am Donnerstag bereits ein neuer Schlagbaum an seiner Statt auftauchte.

Doch das ganze Ausmaß des Schranken-Leides wurde erst nach und nach deutlich. Wie die Stadt Böblingen mitteilt, muss die Schranke im Schnitt zweimal im Monat ausgetauscht werden, für je 160 Euro inklusive Montage. Da kann man nur sagen: Donnerwetter, liebe Schranke. Hoffentlich bleibst du zumindest mal eine Weile uneingeschränkt beschränkend.