Kurz darauf hatte man sie provisorisch geschient. Foto: Julia Theermann

Die im Mai aufgestellte Schranke in der Wilhelmstraße in Böblingen hat schon viel erlebt. Mehrmals musste sie schon repariert werden.

Es gibt wahrscheinlich wenige Böblingerinnen, die in den vergangenen vier Wochen so viel gelitten haben, wie eine noch neue Bewohnerin der Wilhelmstraße. Die dreieinhalb Meter lange Schranke wurde Anfang Mai im Auftrag der Stadt Böblingen aufgestellt, um renitente Schilder-Ignorierer an der Fahrt über die einzige Autostraße zu hindern, die die Fußgängerzone kreuzt.

Die Stadt hatte zwar schon etwas länger in der Wilhelmstraße die Durchfahrt beschränkt, das hatte die Autofahrer aber nicht beeindruckt. Und auch die Schranke muss sich immer wieder mit aller Kraft gegen den Verkehr stemmen.

Schon mehrere Reparaturen nötig

Strotzte sie anfangs noch vor jugendlicher Kraft und Frische, hing sie schon wenige Tage später in den sprichwörtlichen Seilen. Offenbar war mindestens ein Auto bei seinem Versuch, die Bahnhofstraße zu queren, in das weiß-rote Ärmchen der Schranke gefahren. Eine Woche später kam es noch schlimmer: Der Schlagbaum hing fast bis zum Boden, das Material am Ansatz war ziemlich zerknittert. Aufmerksame Passanten – oder wahrscheinlich von der Stadt beauftragte Handwerker – leisteten Erste Hilfe, und schienten die Absperrung mit Holzplanken und Gaffa-Tape.

Am Mittwoch dann die lebensrettende Operation – zumindest vorerst: morgens wurde das taufrische Aussehen der gebeutelten Schranke wiederhergestellt. Wie lange es vorhält, wissen wohl nicht einmal die Autofahrer, die auch nach einem Monat noch nicht realisiert haben, dass es ohne den passenden Chip kein Durchkommen mehr an dieser Stelle gibt. Kritiker würden sagen, bei all dem Aufwand, der für die Wartung und Reparatur der Schranke betrieben werden muss, wäre es wohl einfacher gewesen, die Wilhelmstraße komplett abzusperren (bitte nicht!) oder die Autofahrer mit verschärften Kontrollen an der Durchfahrt zu hindern.