Wo könnten in Ehningen Photovoltaik-Anlagen entstehen? Foto: dpa/Marijan Murat

Ehningen ist aufgeschlossen für Photovoltaik und Windkraft – allerdings werden Debatten erwartet, wenn die Räder näher an bebautes Gebiet gehen.

Wie andere Gemeinden steht auch Ehningen den Planungen der Region Stuttgart Vorrangflächen für Freiflächen-Photovoltaik und Windkraftanlagen auszuweisen grundsätzlich positiv gegenüber. „Ich bin dem Thema gegenüber aufgeschlossen“, sagte Bürgermeister Lukas Rosengrün in der Gemeinderatssitzung am Dienstag und fand damit auch die große Mehrheit des Gremiums hinter sich. „Es muss jeder seinen Beitrag leisten“, unterstrich Ehningens Schultes außerdem, „wir werden nicht alle Flächen ablehnen können.“ Damit ging Lukas Rosengrün auf die Diskussion ein, bei der sich einige Gemeinderäte schon sehr in Details verstrickten.

Gemeinderäte wollen mitreden – und mitbestimmen

Dabei war die Debatte angesetzt als Vorinformation für den Gemeinderat – wie in allen Gemeinden und Städten der Region derzeit. Eine offizielle Stellungnahme der Gemeinde ist erst zu einem späteren Zeitpunkt des Verfahrens vorgesehen. Obwohl noch nicht „gemeindescharf“ lotete Karl-Heinz Barth (Freie Wähler) bereits Alternativvorschläge für die auf den vorgelegten Karten ausgewiesenen möglichen PV- und Windkraftanlagen-Standorte aus. „Wir müssen aktiv mitschaffen“, erklärte er und traf damit den Ton in der Runde.

Bei der Windkraft stießen die östlich der Autobahn A 81 in Richtung Böblingen gelegenen Forstflächen eher auf Zustimmung als die im Westen im Dreieck zwischen den dortigen Aussiedlerhöfen. „Auf den ersten Blick steht dem nichts entgegen“, formulierte der Bürgermeister angesichts der dortigen Erhebung des Schneckenberges mit über 520 Meter Höhe. Eine andere, Richtung Aidlingen gelegene Fläche wurde eher als irrelevant für Ehningen eingestuft, weil sie nur zu einem kleinen Teil auf Ehninger Markung liegt. Der Aidlinger Schultes, Ekkehard Fauth, hatte diese ins Spiel gebracht.

Gespaltenes Echo auf Windräder

In Bezug auf Photovoltaik war das Echo im Ehninger Gemeinderat auf die vorgelegten Regionalpläne ebenso gespalten wie bei der Windkraft. „Weg von den Baugebieten, eher im westlichen und südlichen Bereich“, forderte die FW-Rätin Ute Stachon. Größere Freiflächen-Photovoltaik entlang der Autobahn 81, beispielsweise im Bereich der gemeinsam mit Gärtringen genutzten Kläranlage, kann sich nicht nur Grünen-Gemeinderat Harald Bürkle dagegen sehr gut vorstellen. Bis wirklich die eine oder andere Photovoltaik- oder auch Windkraftanlage auf den neu auszuweisenden Flächen entsteht, wird es aber noch dauern. „In frühestens rund einem Jahr“ rechnet der Ehninger Schultes Lukas Rosengrün damit, dass die Gemeinde aktiv in den nächsten Planungsschritt einbezogen wird.