Jean-Pierre Gendreau-Hétu (rechts) steht vor einer Gedenktafel, die an einen Bomberabsturz bei Waldenbuch erinnert. Bei diesem Einsatz ist sein Großonkel 1945 ums Leben gekommen. Robert Stapleford (gelbe Mütze) ist der Sohn eines von zwei Überlebenden der Mission. Wolfgang Härtel (Mitte) hat alle Beteiligten zu einer Gedenkfeier zusammengebracht. Foto: Stefanie Schlecht

Die Gedenkfeier für die Besatzungsmitglieder eines Bombers, der vor 77 Jahren bei Waldenbuch abgestürzt ist, lässt Kanadier und Deutsche über die Schrecken des Krieges, über Versöhnung und Völkerverständigung nachdenken. Und die Ukraine scheint plötzlich ganz nahe.

Die Tränen seiner Großmutter haben Jean-Pierre Gendreau-Hétu nach Waldenbuch geführt – an den Ort, wo sein Großonkel Fernand Leo Jolicoeur am 28. Januar 1945 sein Leben verlor. Jetzt, 77 Jahre später, hat der Kanadier selbst Tränen in den Augen, als er hier an einem Waldweg vor einer Gedenktafel steht und an die Geschichte seines Vorfahren erinnert. Der Großonkel ist zum Ende des Zweiten Weltkriegs in einem Lancaster-Bomber nur wenige hundert Meter entfernt von hier abgestürzt.