Im Herrenberger Ortsteil Gültstein entstand am Samstagvormittag zunächst ein Feuer in einer Pergola zwischen den beiden Gebäuden, das sich schnell ausbreitete. Foto: SDMG/Schulz

Der Brand einer Scheune und eines Wohnhauses in dem Herrenberger Ortsteil Gültstein richtete einen Schaden in Höhe von 800 000 Euro an. Die Ursache ist noch unklar.

Am Samstagmorgen um 9.48 Uhr brach in der Altinger Straße im Herrenberger Ortsteil Gültstein ein Feuer aus, das sich schnell zu einem Großbrand auswachsen sollte. Zwischen einem Mehrfamilienhaus und einer Scheune entzündeten sich die Flammen offenbar in einer Pergola, die beide Gebäudeteile miteinander verbindet. Als die Feuerwehr gegen 10 Uhr vor Ort eintraf, hatte das Feuer bereits auf die angegliederte Scheune übergegriffen, was zu einer extremen Hitzeentwicklung führte.

„Nach einer umfassenden Erkundung des Einsatzleiters konnte frühzeitig davon ausgegangen werden, dass keine Personen im Gebäude waren“, sagt der Pressesprecher der Herrenberger Feuerwehr, Philipp Löffler. Die Einsatzkräfte hätten daraufhin sofort versucht, mit einer sogenannten Riegelstellung, ein Überschlagen der Flammen auf das benachbarte Mehrfamilienhaus zu verhindern, was allerdings nicht gelang. „Aufgrund der massiven Wärmeentwicklung war das nicht möglich“, sagt Löffler. So fing auch der Dachstuhl des Nachbargebäudes Feuer. Beide Häuser sind nach dem Brand nicht mehr bewohnbar.

Bis zu 100 Brandbekämpfer vor Ort

In der Spitze waren bis zu 100 Feuerwehrleute im Einsatz, die von den umliegenden Gemeinden hinzugezogen wurden. Außerdem war der Rettungsdienst mit 30 Einsatzkräften vor Ort sowie die Polizei und die Notfallseelsorge. Hinzu kam die Führungsgruppe des Landkreises mit einem Bausachverständigen. In Absprache mit ihm mussten Teile der Scheune kontrolliert abgerissen und abgelöscht werden, um ein Wiederaufflammen des Feuers zu verhindern.

Hierbei sei neben den Baggern von örtlichen Bauunternehmern zum ersten Mal der neue Teleskoplader der Feuerwehr Herrenberg eingesetzt worden, sagt Löffler. Außerdem wurden frühzeitig die Stadtwerke sowie die EnBW hinzugezogen, um den Strom der Oberleitung abzuschalten, die den Gebäudekomplex versorgte. So konnten Folgeschäden vermieden werden.

Bewohner kommen bei Verwandten unter

Die Bewohner beider Gebäude kamen rechtzeitig in Sicherheit. Laut Ordnungsamt der Stadt Herrenberg konnten sie zunächst bei Freunden und Verwandten untergebracht werden. Zu der Scheune gehören neben dem Wohnhaus im hinteren Bereich Stallanlagen, in denen Pferde untergebracht sind. Sie konnten ebenfalls rechtzeitig gerettet werden.

Der Brand entwickelte eine enorme Rauchsäule, weswegen die Feuerwehr eine Meldung absetzte, um die Bevölkerung vor dem Rauch zu warnen: Türen und Fenster sollten geschlossen bleiben. Die Warnmeldung konnte später am Tag wieder zurückgenommen werden.

Die Polizei ging noch am Tag des Feuers von einem Schaden in Höhe von rund 800 000 Euro aus. Zur Brandursache laufen die Ermittlungen, bisher allerdings noch ohne Ergebnis. „Wir wissen nicht, wie die Pergola zwischen den Gebäuden genutzt wurde, in der das Feuer vermutlich ausgebrochen ist“, sagt Feuerwehr-Sprecher Löffler.