Gewitterwolken über Sulz am Neckar: Im Südwesten werden am Dienstagabend heftige Gewitter erwartet. Foto: Schwarzwälder Bote/Robin Heidepriem

Nach der Hitze der vergangenen Tage ziehen Gewitter mit Starkregen, Hagel und teils heftigen Sturmböen am Dienstagabend über Baden-Württemberg hinweg.

Von Frankreich her ist eine Unwetterfront am Dienstag nach Baden-Württemberg gezogen - sie hat aber zu Beginn des Abends nach ersten Erkenntnissen kaum Schaden angerichtet. Ein Polizeisprecher in Offenburg berichtete, in einem Wald bei Kehl (Ortenaukreis) seien ein paar alte Bäume umgestürzt. Die Präsidien in Mannheim, Karlsruhe, Pforzheim und Heilbronn hatten gegen 19 Uhr noch keinerlei Unwetterfolgen verzeichnet. Allerdings waren da bloß erste Ausläufer der Front über Teile des Südwestens hinweggezogen.

Das eigentliche Unwetterfront bewegte sich gegen 20.30 Uhr über die deutsch-französische Grenze hinweg. Das Team des Wetterexperten Jörg Kachelmann twitterte: „Achtung, es kommt.“

In Frankreich hat das Unwetter bereits Schäden angerichtet. In Dijon war die Decke eines Supermarktes eingestürzt, in Vichy wurden 30 Bäume entwurzelt und aus verschiedenen Orten der Region verbreiteten Einwohner Fotos großer Hagelkörner, die mit den Sturmböen herunterkamen, berichteten der Sender BFMTV und die Zeitung „Le Parisien“. Menschen kamen demnach zunächst nicht zu Schaden. Sturmböen mit einer Geschwindigkeit von über 100 Kilometern pro Stunde wurden registriert.

Die französische Bahn stellte auf einigen Strecken aus Sicherheitsgründen den Verkehr ein. Für 26 Departements wurde eine Unwetterwarnung herausgegeben, für fünf davon galt zwischenzeitlich die Warnstufe rot. Die Unwetter sollten Richtung Osten in den Südwesten Deutschlands weiterziehen.

Starkregen, Hagel und Orkanböen erwartet

Vor allem bis Mitternacht werden in Südwestdeutschland schwere Gewitter mit Starkregen, bis zu vier Zentimeter großen Hagelkörnern und schweren Sturmböen erwartet, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) mitteilte. Diese zögen Richtung Osten über den Südwesten, die französische Bahn kündigte schon auf zahlreichen Strecken in der Grenzregion zu Baden-Württemberg die Einstellung des Zugverkehrs an. Experten prognostizierten auch örtliche Unwetter durch heftigen Starkregen, Hagel und Orkanböen.

Die Fachleute empfehlen deshalb, Fenster und Türen geschlossen zu halten, Gegenstände im Freien zu sichern und Abstand von Gebäuden, Bäumen, Gerüsten und Hochspannungsleitungen zu halten. Die Menschen sollten sich also möglichst nicht im Freien aufhalten.