Die SPD im Kreistag fordert, der Landkreis müsse „Wege aufzeigen, die sicherstellen, dass die Realisierung des zweiten Frauenhauses durch die Verlängerung der Reservierung einer dafür zur Verfügung stehenden Immobilie nicht gefährdet wird“. Foto: dpa/ Maurizio Gambarini

In das Hin und Her um Bundesfördermittel für ein zweites Frauenhaus in Ludwigsburg hat sich jetzt auch die Kreispolitik eingeschaltet: Der Landkreis, fordert die SPD in einem Antrag, soll helfen, dass Frauen für Frauen das reservierte Haus nicht verliert.

Die Befürchtung, dass der Verein Frauen für Frauen wegen unsicherer Aussichten auf Fördermittel vom Bund das reservierte Gebäude verliert, in dem er ein zweites Frauenhaus errichten möchte, treibt die SPD-Kreistagsfraktion um. Der Landkreis solle sich einbringen, beantragt sie: Er solle „Wege aufzeigen, die sicherstellen, dass die Realisierung des zweiten Frauenhauses durch die Verlängerung der Reservierung einer dafür zur Verfügung stehenden Immobilie nicht gefährdet wird“. Zudem möge der Kreis Möglichkeiten zeigen, wie das Projekt insgesamt vorangebracht werden könne. Der Kreis solle dazu in der nächsten Sozialausschuss-Sitzung einen Bericht vorlegen, fordern die Sozialdemokraten.

Angesichts der schwierigen Lage auf dem Immobilienmarkt sei es ein Glücksfall, dass Frauen für Frauen ein Gebäude dafür gefunden habe. Damit es weiter freigehalten werde, brauche es zusätzliche Anstrengung, Unterstützung und gegebenenfalls finanzielle Mittel. „Hier muss der Landkreis handeln und sich der Verantwortung stellen und aktiv werden. Das Projekt darf nicht scheitern“, so die SPD. „Aus Sicht der SPD-Kreistagsfraktion braucht es ein zweites Frauenhaus, damit Frauen und Kinder, die häuslicher Gewalt ausgesetzt und auf einen geschützten Wohnbereich angewiesen sind, wegen mangelnder Räumlichkeiten nicht länger abgewiesen werden müssen“, schreiben der Fraktionschef Jürgen Kessing und Thomas Reusch-Frey, Sprecher für Soziales.

Die Kreisverwaltung stehe in Kontakt mit dem Verein und unterstütze dessen Antrag für das Bundesförderprogramm zum Ausbau von Frauenhäusern. „Zu Beginn des Förderprojekts haben wir für das Vorhaben ein befürwortendes Unterstützungsschreiben erstellt“, erklärt ein Pressesprecher des Landkreises. Ob ein solch großer Schritt zur Schaffung neuer Frauenhaus-Plätze in gleicher Weise auf anderem Weg möglich sei, das sei aktuell offen.

Der Verein wolle seinen Antrag aufrechterhalten. „Wenn und soweit wir ihn hierbei unterstützen können, wollen wir das in Absprache grundsätzlich tun“. In einem laufenden Förderverfahren müsse ein unterstützendes Vorgehen aber abgestimmt werden, „daher ist aktuell keine Vorlage für den Sozialausschuss geplant“. Man werde im aber möglicherweise mündlich nichtöffentlich über den aktuellen Stand berichten.