Solch ein Bild wird es dieses Jahr nicht mehr geben. Foto: Kreiszeitung Böblinger Bote/Thomas Bischof

Das Freibad bleibt in diesem Jahr ganz geschlossen. Die Bürgerinnen und Bürger machen Fehlplanungen der Gemeinde verantwortlich. Eine Umfrage.

Nachdem die Wiedereröffnung des Freibads in Gärtringen mehrfach nach hinten geschoben wurde, öffnet es nun in diesem Jahr gar nicht mehr. Der Grund dafür: Wegen der andauernden Hitze konnte eine Folie nicht in das Schwimmbecken eingeklebt werden. Die Redaktion hat sich bei den Bürgern umgehört: Die Enttäuschung ist groß.

Eigentlich hätte das Bad bereits Anfang der Sommerferien nach Sanierungsarbeiten wieder öffnen sollen. Doch die anhaltende Hitzeperiode machte diese Pläne zunichte. Die Arbeiten an der neuen Folienauskleidung des Beckens konnten aufgrund des Arbeitsschutzes nicht fertiggestellt werden. Frühestens Ende September wäre eine Öffnung möglich – zu spät für diese Saison.

„Das ist einfach ätzend“

Der 15-jährige Seme Kücütabak ist entrüstet. „Das ist total bescheuert, dass die das Freibad jetzt doch nicht mehr aufmachen. Erst wurde uns gesagt, es öffnet wieder im Juni, dann wurde das auf Juli verschoben, dann auf August, und jetzt bleibt es die ganze Saison lang zu“, regt er sich auf. Der Gärtringer muss jetzt auf die Freibäder in Böblingen oder Sindelfingen ausweichen. Auch Katrin Vogt ist nicht begeistert davon, nun woanders banden gehen zu müssen. „Das ist einfach ätzend“, sagt die 47-Jährige, „wir würden fast jeden Abend nach Feierabend ins Freibad gehen, aber das geht nun nicht. Besonders für die Kinder ist das blöd, da die in den Sommerferien gerne ins Freibad gehen“. Die Gärtringerin fordert, dass das Freibad so bald wie möglich wieder aufmacht. Die 36-jährige Julia Bauer aus Gärtringen sieht das ähnlich. Sie findet die Situation „nicht so prickelnd“ vor allem für Familien mit Kindern.

Meike Pohl aus Gärtringen hat die Älteren im Blick, die im Freibad gerne ihre Bahnen schwimmen. Die 22-Jährige selbst ist keine allzu begeisterte Freibad-Gängerin, findet die Situation aber trotzdem unglücklich. Allerdings ist sie nicht wütend. „Die können ja nichts dafür“, meint sie.

„Die hätten doch während Corona renovieren können“

Annkatrin Dolleschan aus Gärtringen ist nicht dieser Ansicht. Sie macht eine schlechte Planung für die missliche Situation verantwortlich. „Das hätten die doch auch schon in der Corona-Zeit renovieren können“, beschwert sie sich, „da waren die Schwimmbäder doch sowieso geschlossen.“ Für die 34-Jährige sei die verzögerte Wiedereröffnung besonders bitter, da sie gerade in Elternzeit ist und gerne jeden Tag ins Freibad gehen würde. „Das ist sehr schade“, kann sie dazu nur noch sagen.

Der 73-jährige Heinz Werner ist der gleichen Ansicht wie Annkatrin Dolleschan. „Das haben die einfach schlecht geplant“, meint der gebürtige Gärtringer. Er finde es schade, aber verstehe auch, dass die Sanierungen notwendig seien. Auch der 69-jährige Bernhard Bette aus Aidlingen findet besonders den Zeitpunkt der Schließung sehr unglücklich. „Gerade in diesem Jahr bei den Hitzeperioden hätte man das Freibad doch gut gebrauchen können“, sagt er.

Die Einzigen, die entspannt auf die Lage blicken, sind alle, die Freibäder so gut es geht meiden. „Also mir ist das ehrlich gesagt ziemlich egal“, meint der 17-jährige Emil Györfi aus Aidlingen, „ich gehe eh nicht gerne ins Freibad“.