Schnelle Wetterwechsel machen einigen Menschen zu schaffen. (Symbolbild) Foto: dpa/Karl-Josef Hildenbrand

Erst warm, dann kalt, dann wieder warm – schnelle Temperaturwechsel oder extreme Wetterlagen wirken sich bei manchen Menschen auch auf das Wohlbefinden aus. Wir haben bei einer Expertin nachgefragt, was es mit der sogenannten Wetterfühligkeit auf sich hat.

Von beinahe 30 Grad auf 15 Grad innerhalb weniger Stunden, dazu Saharastaub und Pollen – dass solche Wetterlagen den Menschen zu schaffen machen und sich durch Kopfschmerzen oder anderen Nebenwirkungen äußern, ist nicht verwunderlich. Doch manche Menschen leiden mehr darunter, andere weniger.

In Deutschland ist laut Umfrage etwa jeder Zweite von Wetterfühligkeit betroffen. Ältere Menschen sind demnach häufiger von den Nebenwirkungen des Wetterwechsels betroffen als jüngere, Frauen häufiger als Männer und Menschen mit chronischen Erkrankungen häufiger als Gesunde. Wir haben bei einer Expertin nachgefragt, was es mit der Wetterfühligkeit auf sich hat, wer besonders darunter leidet und wie man vorbeugen kann.

Die Symptome bei Wetterfühligkeit

„Das Vegetative Nervensystem hält den Organismus im Gleichgewicht. Störungen von außen (Stress) werden ohne bewusste Mitwirkung ausgeglichen. Bei wetterfühligen Menschen ist das anders. Sie haben häufig eine eingeschränkte Regulationsfähigkeit und können Wetterwechsel nicht mehr so schnell ausgleichen“, erklärt Kathrin Graw, Medizinmeteorologin beim Deutschen Wetterdienst auf Anfrage unserer Zeitung.

Wer unter Wetterfühligkeit leidet, dem sind die Symptome gut vertraut: Kopfschmerzen, Abgeschlagenheit, Müdigkeit oder Schlafstörungen, aber auch eine Verstärkung von Gelenkschmerzen, Herz-Kreislauf Beschwerden oder Atemwegserkrankungen sind möglich. Es kann auch richtig gefährlich werden, vor allem bei alten und kranken Menschen: „Steigen die Temperaturen an, erweitern sich die äußeren Blutgefäße, um mehr Wärme nach außen abgeben zu können“, so die Expertin. „Dadurch nimmt der Blutdruck ab und es kann zu Kreislaufproblemen kommen.“

Tipps der Expertin bei Wetterfühligkeit

Das Wetter sei jedoch nur einer von vielen Faktoren, der das individuelle Befinden beeinflusst. „Der eigene Gesundheitszustand und viele weitere Stressfaktoren müssen ebenfalls berücksichtigt werden“. Dazu gehört zum Beispiel auch die Frage, ob man ausreichend geschlafen und gegessen hat.

Für wetterfühlige Menschen hat die Expertin neben der Empfehlung für eine generelle, gesunde Lebensweise noch ein paar Tipps zum Vorbeugen oder mindern der Symptome: „Trainieren lässt sich das Thermoregulationssystem beispielsweise durch Wechselduschen, Saunagänge oder Spaziergänge und leichte Wanderungen bei leichtem Kältereiz. Am besten man geht bei jedem Wetter raus und härtet dadurch die eigenen Sinne ab. Wichtig ist, dass man sich langsam steigert und den Organismus nicht gleich überfordert.“