Am stärksten ist der Preisanstieg bei Sprit und Haushaltsenergie. Foto: dpa/Sven Hoppe

Wegen des Kriegs in der Ukraine schwindet die Hoffnung auf einen Rückgang im Jahresverlauf. In den nächsten Monaten dürfte die Teuerungsrate sogar steigen.

Frankfurt - Die Inflationsrate hat nach einem leichten Rücksetzer im Januar erneut die Marke von fünf Prozent übersprungen. Laut einer ersten Schätzung des Statistischen Bundesamts lagen die Verbraucherpreise im Februar um 5,1 Prozent höher als ein Jahr zuvor. Weil der Krieg in der Ukraine die Energiepreise weiter in die Höhe treibt, schwinden die Chancen auf einen Rückgang der Teuerungsrate im Jahresverlauf.

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„Insgesamt droht nun die Inflation in Deutschland 2022 für das Gesamtjahr deutlich über fünf Prozent zu erreichen. Damit läge die Teuerung auf dem höchsten Niveau seit dem zweiten Ölpreisschock Anfang der 1980er“, erklärte Sebastian Dullien, wissenschaftlicher Direktor des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung der Hans-Böckler-Stiftung.

Unternehmen wollen steigende Kosten an ihre Kunden weitergeben

Neben den Energiepreisen führt der Krieg auch zu neuen Problemen bei Warenlieferungen – so ist der russische Luftraum für Flugzeuge europäischer Airlines gesperrt. Laut einer Umfrage des Ifo-Instituts planen zahlreiche Unternehmen, den Anstieg der Transport- und Produktionskosten an ihre Kunden weiterzugeben. Auch das Ifo-Institut hatte deshalb am Freitag die Befürchtung geäußert, die Inflationsrate könnte im Jahresschnitt über fünf Prozent verharren.

„Im März und April sind Zahlen Richtung sechs Prozent denkbar“, kommentierte Dienstag Jörg Zeuner, Chefvolkswirt der Fondsgesellschaft Union Investment.