Die Grünen-Fraktion in Weinstadt kann sich mit ihrem Energiesparvorschlag, die Straßenbeleuchtung nach 1 Uhr abzuschalten, nicht durchsetzen. Aber die Stadt geht andere Wege, um Energiekosten zu sparen.
Wer spät nachts in Weinstadt unterwegs ist, braucht nicht zu fürchten, im Dunkeln zu stehen. Mehrheitlich hat sich der Gemeinderat nun gegen den Vorstoß der Grünen-Fraktion entschieden. Diese hatte in einer vorausgegangenen Sitzung vorgeschlagen, die Straßenbeleuchtung versuchsweise zwischen 1 und 4 Uhr komplett abzuschalten. Nur Gefahrenstellen wie etwa Fußgängerüberwege sollten beleuchtet bleiben.
Mehr als 200 000 Kilowattstunden Strom pro Jahr einsparen
Auf diese Weise, so die Argumentation der Grünen, könnte die Stadt mehr als 200 000 Kilowattstunden Strom pro Jahr einsparen und zugleich durch die Kohlenstoffdioxid-Reduktion von 135 Tonnen jährlich etwas für den Klimaschutz tun. In der Stadtverwaltung hatte man indes von Beginn an Bedenken wegen rechtlicher und technischer, aber auch psychischer Folgen für die Menschen.
Und sie blieb, auch nachdem sie den Vorschlag geprüft hatte, bei ihrer ablehnenden Haltung – obwohl die nächtliche Straßenbeleuchtung außer an sogenannten klassifizierten Hauptstraßen und Fußgängerüberwegen durchaus ausgemacht werden dürfte. Die Ratsmehrheit folgte der Beschlussempfehlung und stimmte gegen den Grünen-Antrag. Das bedeutet indes nicht, dass gar nichts zur Stromeinsparung gemacht werden soll. So soll die Umstellung auf LED-Leuchten vorangetrieben werden. Ebenso soll der Einsatz von Präsenzmeldern für abschnittsweise Beleuchtung und weitere Reduktionen der Helligkeit durch Dimmen geprüft werden.
Was alles schon getan wird, führte zudem der Tiefbauamtsleiter Markus Baumeister aus. Danach sind 58 Prozent der Straßenbeleuchtung bereits auf LED umgerüstet. Bis Ende Januar wolle man eine Auswechselquote von 63 Prozent erreichen, versprach er. Selbstverständlich sei in diesem Zusammenhang, dass defekte konventionelle Leuchten nicht erneuert, sondern gleich durch LEDs ersetzt würden. Des Weiteren seien die Einstellungen für die nächtliche Halbschaltung, bei der die Helligkeit der Lampen ab einer bestimmten Uhrzeit reduziert wird, bereits seit Mai geändert worden. Damit strahlen die Straßenleuchten schon eine Stunde früher von 21.30 Uhr an bis zum Sonnenaufgang nur noch mit halber Kraft.
Zudem habe man teilweise die Werkseinstellungen der Leuchten hierzu geändert. Dadurch würden die Lampen erst gar nicht mit 100 Prozent Leistung angehen, sondern etwa nur mit 80 Prozent. Dementsprechend niedriger falle dann auch die Leistung bei der nächtlichen Halbschaltung aus – mit 40 statt 50 Prozent, so Baumeister.