Fernwärme-Rohre in Köln: Fernwärme-Preise sind oft nicht nachvollziehbar. Foto: Thomas Banneyer/dpa

Fernwärme könnte in Zukunft für noch mehr Verbraucher erste Wahl beim Heizen sein. Doch Konkurrenz gibt es nicht und die Preise sind oft nicht nachzuvollziehen. Es soll Abhilfe geben.

Berlin - Eine Preisplattform für Fernwärme-Anbieter soll die Transparenz für die Verbraucher bei den Heizkosten verbessern. Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW), der Verband Kommunaler Unternehmen (VKU) und die Arbeitsgemeinschaft Fernwärme (AGFW) wollen die gemeinsame Plattform im April starten, kündigte BDEW-Chefin Kerstin Andreae in einem Interview des Nachrichtenportals Table Media an. "Da werden etwa 150 Fernwärme-Unternehmen mitmachen. Damit decken wir nahezu den ganzen Markt ab."

Mit dem neuen Angebot reagieren die Verbände auf Kritik an den Fernwärme-Preisen, bei denen es große Unterschiede gibt, die für die Kunden kaum nachvollziehbar sind. "Wir wissen, dass es bei der Transparenz der Preise ein Problem gibt", sagte Andreae. "Die Vergleichbarkeit ist schwierig. Das wird die Brache jetzt angehen."

Die BDEW-Chefin hofft nach eigenen Worten, dass das neue Angebot auch zu niedrigeren Kosten für die Verbraucher führt. Diese können bei der Fernwärme, anders als bei Strom oder Gas, den Anbieter nicht wechseln. Sie ermutigte Verbraucher, sich gegen hohe Preise zu wehren. "Wer glaubt, zu viel zu zahlen, kann auch Einspruch erheben", sagte die BDEW-Chefin. Die Kunden würden durch das Kartellrecht geschützt.