Charles de Gaulle hält vor 60 Jahren im Ludwigsburger Schlosshof eine wegweisende Rede. Foto: Presse- und Informationsamt der Bundesregierung

Die Rede von Charles de Gaulle an die deutsche Jugend vor 60 Jahren in Ludwigsburg wird groß gefeiert. Kommen Bundeskanzler Scholz und der französische Staatspräsident?

Die Rede von Charles de Gaulle an die deutsche Jugend im Hof des Residenzschlosses Ludwigsburg jährt sich am 9. September zum 60. Mal. Das Jubiläum soll von Mai bis Dezember mit unterschiedlichen Veranstaltungen, Programmpunkten und Formaten in den Bereichen Bildung, Kultur, Sport, Wirtschaft und Gesellschaft gefeiert werden. Auch die Ludwigsburger Schlossfestspiele nehmen das Thema auf. Höhepunkt ist ein Festakt am 9. September im Schloss, bei dem ein Ensemble des Jugendsinfonieorchesters der Ukraine auftreten wird. Ob Emmanuel Macron ihn miterleben wird, ist noch unklar. Eingeladen ist der französische Staatspräsident längst, doch die Zitterwahl habe ihn zögern lassen, so die Mutmaßung von Elmar Kunz, dem Stellvertreter von Tourismus und Events, der für die Gestaltung des Halbjahresprogrammes verantwortlich zeichnet.

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Jugend spielt große Rolle

Mit Macrons Wiederwahl steigen die Chancen auf eine Zusage – und damit auch auf ein Ja von Bundeskanzler Olaf Scholz. Denn das steht auch noch aus. Kommen werden aber sicher Ministerpräsident Winfried Kretschmann sowie der Ministerpräsident Nordrhein-Westfalens als Bevollmächtigter der Bundesregierung für die deutsch-französischen Beziehungen. Wichtig ist Kunz, dass die Jugend am Jubiläum beteiligt ist. Unter anderem sind Themenführungen rund um den Besuch und die Rede de Gaulles im September und Oktober geplant. Im Ludwigsburg Museum werden die Schüler historische Filmaufnahmen vom Besuch sehen – mit Stellungnahmen von Zeitzeugen, die ihre Eindrücke und die Wirkung der Rede schildern. Anschließend werden sie von Stadtführern durch das Blühende Barock zum Schloss geführt – auf dem Weg, den auch de Gaulle seinerzeit nahm.

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Demokratie ist wichtiger denn je

Die Rede von de Gaulle unterstreiche neben dem 1948 gegründeten Deutsch-Französischen Institut in Ludwigsburg und der ersten deutsch-französischen Städtepartnerschaft mit Montbéliard die „herausragende Rolle“, die Ludwigsburg mit Blick auf die deutsch-französischen Beziehungen seit vielen Jahrzehnten spiele, sagt der Oberbürgermeister Matthias Knecht. „Der bis vor kurzem noch unvorstellbare Krieg in der Ukraine und damit mitten in Europa hat uns allen vor Augen geführt, dass ein aktives Engagement für Europa und die Demokratie dringender denn je nötig ist und insbesondere Jugendliche dabei intensiv einzubeziehen sind.“