Automaten zu sprengen hat den klassischen Bankraub inzwischen abgelöst. Hier ist ein Fall aus dem Jahr 2020 in Bruchsal zu sehen. (Archivbild) Foto: dpa/Fabian Geier

Über mehrere Tage hinweg ist die Polizei in einigen Bundesländern gezielt gegen Banden vorgegangen, die es auf Geldautomaten abgesehen haben. 14 Ermittlungsverfahren folgen nun allein in Baden-Württemberg.

Infolge eines länderübergreifenden Vorgehens der Polizei gegen Geldautomatensprenger sind in Baden-Württemberg 14 Ermittlungsverfahren eingeleitet worden. Im Südwesten seien bei der mehrere Tage dauernden Aktion 903 Autos und 1216 Menschen kontrolliert worden, teilte das Innenministerium in Stuttgart am Freitag mit.

Dies ist den Angaben gemäß die zweite gemeinsame, großangelegte Fahndungs- und Kontrollaktion im Kampf gegen Geldautomatensprengungen gewesen. In ganz Deutschland wurden dabei 42 Verdächtige vorläufig festgenommen.

„Diese Kriminellen agieren grenzüberschreitend hoch professionell und gefährden durch ihr rücksichtsloses Verhalten das Leben unbeteiligter Menschen“, sagte Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (CDU). „Deshalb setzt unsere Polizei Baden-Württemberg alles daran, in enger Absprache und Vernetzung mit anderen Ländern, dem Bund und unseren europäischen Partnern, diesen Banden das Handwerk zu legen.“

2500 Polizisten im Einsatz

Nach Angaben seines Ministeriums hat das Sprengen von Geldautomaten seit ein paar Jahren den „klassischen“ Banküberfall nahezu abgelöst. Vor allem Kommunen mit Autobahnanschluss und Grenznähe seien „attraktive Angriffsziele“ für die Täter.

Die Polizeiaktionen fanden demnach vom 14. bis zum 16. März in Baden-Württemberg, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland und Schleswig-Holstein statt. Beteiligt waren auch das Bundeskriminalamt und die Bundespolizei. Insgesamt kontrollierten mehr als 2500 Polizistinnen und Polizisten rund 8000 Menschen und 5300 Fahrzeuge. Registriert wurden 180 Straftaten und 360 Ordnungswidrigkeiten.