Die meisten Erstanträge auf Asyl in Deutschland im Jahr 2023 wurden von Syrern gestellt. (Symbolbild) Foto: dpa/Uli Deck

Im vergangenen Jahr haben etwa 329.000 Personen einen Erstantrag auf Asyl gestellt. Das ist ein deutliches Plus im Vergleich zum Vorjahr. Im Durchschnitt dauerten die Verfahren länger als ein halbes Jahr.

Rund 329.000 Menschen haben in Deutschland im vergangenen Jahr einen Erstantrag auf Asyl gestellt. Das ist ein Anstieg von etwa 50 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, wie das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) am Montag in Nürnberg mitteilte. Dazu kamen den Angaben nach fast 23.000 Folgeanträge.

Im selben Zeitraum entschied das Bundesamt über mehr als 260.000 Asylverfahren. Dabei bekam etwa die Hälfte der Menschen einen Schutzstatus zugesprochen. Abgelehnt wurden die Anträge von fast 62.000 Menschen, knapp 65.000 Verfahren wurden aus verschiedenen Gründen eingestellt - zum Beispiel, weil der Asylantrag zurückgenommen wurde.

6,8 Monate Bearbeitungszeit im Durchschnitt

Fast 23.000 aller Erstanträge 2023 betrafen nach Bamf-Angaben in Deutschland geborene Kinder unter einem Jahr. Mit mehr als 104.000 Asylerstanträgen seit Jahresbeginn war Syrien das zugangsstärkste Herkunftsland und lag damit vor der Türkei (62.624) und Afghanistan (53.582).

Im vergangenen Jahr dauerte das Verfahren für Erst- und Folgeanträge im Schnitt 6,8 Monate. Die Zahl der anhängigen Verfahren lag Ende Dezember bei fast 240.000.