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Landkreis Böblingen: Schwäbische Ausdauer und Tüftlergeist

Der Landkreis Böblingen feiert 50-jähriges Bestehen - ein Blick auf seine Wirtschaftskraft - Forschung, Entwicklung, Produktion und Dienstleistung.

Landkreis Böblingen: Schwäbische Ausdauer und Tüftlergeist

Wie hier in Renningen, sieht es in vielen Teilen des Landkreises aus: Er ist geprägt von starken nationalen und internationalen Unternehmen. Foto: Robert Bosch GmbH

Im Jahr 1973 fand in Baden-Württemberg eine Kreisgebietsreform statt, der Altkreis Leonberg wurde aufgelöst und der Landkreis Böblingen entstand. Nach 50 Jahren nimmt er im Prognos-Zukunftsatlas regelmäßig Spitzenplätze ein und ist unter anderen in den Bereichen „Wohlstand und Soziale Lage“ sowie „Wettbewerb und Innovation“ im Vergleich mit den 400 Kreisen und kreisfreien Städten in Deutschland ganz vorne mit dabei.

Neben den großen Traditionsunternehmen haben sich im Landkreis einige bedeutende internationale Unternehmen niedergelassen und sind bedeutende Arbeitgeber, darunter die Hewlett-Packard GmbH, IBM Deutschland Research & Development GmbH und Philips Healthcare Deutschland. Auch kleinere und mittlere Unternehmen zeichnen sich im Landkreis durch ihre Exportorientierung aus, so beispielsweise die Alfred Ritter GmbH & Co. KG. Dank schwäbischer Ausdauer und Tüftlergeist punktet der Landkreis vor allem mit seiner hohen Innovationskraft. Egal, ob im Bereich Forschung und Entwicklung, Produktion oder Dienstleistung - in allen Sparten sind gut ausgebildete Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu finden.

Nur ein Beispiel für Innovation im Landkreis

Peter Krause Foto: Martin Wolf Wagner
Peter Krause Foto: Martin Wolf Wagner

Seit 1966 entwickelt Wolftechnik Filtersysteme aus Weil der Stadt Filtersysteme zur Abtrennung von Feststoffen aus Flüssigkeiten. Dabei finden die Produkte internationale Anwendung in Bereichen wie Lebensmittel, Chemie, Medizin und Analytik. Peter Krause, Geschäftsführer von rund 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, sagt über den Wirtschaftsstandort: „Hier finden wir alles vor, was ein Unter-nehmen an Infrastruktur, gut ausgebildeten Fachkräften und Nähe zum Kunden braucht.“

Herausforderungen sieht der Weil der Städter in den erneuerbaren Energien, wo neue Technologien die Dekarbonisierung vorantreiben werden. Die Stärken von Wolftechnik liegen in den offenen, flexiblen Strukturen, kurzen Wegen und dem damit verbundenen kurzen Informationsfluss: Ein Grund für die Auszeichnung „Top-Job“-Arbeitgeber 2022. „Durch Prozessverbesserungen haben wir den Energieeinsatz und den CO2-Ausstoßs reduziert und arbeiten seit einem Jahr klimaneutral. Für die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten haben wir das Siegel, Innovativ durch Forschung und ganz aktuell die Auszeichnung ,Top100 Innovatoren 2023' erhalten“, so der Geschäftsführer stolz.

Leistungsstarker Landkreis durch neue Initiativen

Auch künftig liegt ein Schwerpunkt des Landkreises auf Gründungsaktivitäten. Mit „Startup BB“ werden verschiedene Anlaufstellen für Existenzgründerinnen und - gründer zusammengefasst. Dank Angeboten wie den Gründerlotsen, einer Sprechstunde zur Existenzgründung, und dem Landeswettbewerb „Start-upBW Regional Cup“ erhielt der Landkreis im Jahr 2020/2021 die Auszeichnung als „Gründungsfreundliche Kommune“. Mit dem ehemaligen Eisenmann-Areal in Holzgerlingen gibt es attraktive Standorte für Start-ups aus dem Bereich KI - und das Zentrum für Digitalisierung der Region Stuttgart sitzt in Böblingen.

Geprägt hat den Wirtschaftsstandort im Landkreis Böblingen nicht zuletzt die Automobilindustrie und das Unternehmen Mercedes-Benz, das seit 1915 in Sindelfingen ansässig ist. Unter dem Namen Daimler-Motoren-Gesellschaft (DMG) wurden anfangs hauptsächlich Flugzeuge und Flugmotoren gefertigt. Rund 35 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zählt Mercedes-Benz Cars in Sindelfingen inzwischen. Die Mercedes-Benz Group AG mit über 40 Produktionsstandorten, ausgerichtet auf die Elektromobilität, beschäftigt weltweit über 173 000 Menschen. Auch heute ist die Automobilindustrie als produzierendes Gewerbe mit ihren Zulieferern ein wichtiger Wirtschaftsfaktor.

Mit der Robert Bosch GmbH und ihrem Zentrum für Forschung und Vorausentwicklung in Renningen, kam 2014 ein weiterer Standort des Traditionsunternehmens in den Landkreis. Der Forschungscampus auf einem Teil des Malmsheimer Flugplatzgeländes ist das Zentrum eines globalen Forschungsnetzwerks des Unternehmens, das 1886 von Robert Bosch als „Werkstätten für Feinmechanik und Elektrotechnik“ in Stuttgart gegründet wurde. Eines der ersten Produkte von Bosch war die Magnetzündung, die sich noch heute im Logo des Unternehmens wiederfindet. Das Unternehmen ist in mehr als 60 Ländern mit rund 470 Tochter- und Regionalgesellschaften vertreten, und gliedert sich in vier Bereiche Mobility, Industrial Technology, Consumer Goods sowie Energy and Building Technology. Rund 1800 Mitarbeitenden sind in Renningen und etwa 1900 am Standort in Leonberg beschäftigt. Dort wird die weltweite Entwicklung des autonomen Fahrens vorangetrieben und bis Ende des Jahres soll der Bau des neuen Campus beendet sein.

Von Annette Frühauf

GUT ZU WISSEN

Trotz Hightechindustrie kommt die Nähe zur Natur im Landkreis nicht zu kurz - Schönbuch, Glemswald und die Gäulandschaften sorgen für den Ausgleich zur täglichen Arbeit, egal ob beim Wandern, Radeln oder Spazierengehen. Auch zu beliebten Naherholungsgebieten wie dem Bodensee und dem Schwarzwald ist es nicht weit. In Stuttgart findet man alles, was das urbane Leben ausmacht und auch die quirlige Universitätsstadt Tübingen ist nur einen Katzensprung entfernt.

Zum Landkreis gehören 26 Städte und Gemeinden, darunter die Großen Kreisstädte Böblingen, Herrenberg, Leonberg und Sindelfingen. Die Infrastruktur durch die Autobahnen A81 und A8 sowie der Flughafen Stuttgart schaffen Verbindungen in alle Welt.

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