Die „Wirtschaftsweise“ Monika Schnitzer schlägt gegen den Fachkräftemangel mehr Zuwanderung vor. Foto: IMAGO/IPON/IMAGO

Das neue Fachkräftegesetz gehe in die richtige Richtung, sagte die Vorsitzende des Sachverständigenrats zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung. Sie fordert allerdings noch mehr.

Als Maßnahme gegen den Fachkräftemangel hat die „Wirtschaftsweise“ Monika Schnitzer mehr Zuwanderung vorgeschlagen. „Deutschland braucht 1,5 Millionen Zuwanderer im Jahr, wenn wir abzüglich der beträchtlichen Abwanderung jedes Jahr 400 000 neue Bürger haben und so die Zahl der Arbeitskräfte halten wollen“, sagte sie der „Süddeutschen Zeitung“. „Wir brauchen dringend eine Willkommenskultur. Wenn Intel eine Fabrik in Magdeburg baut und dafür auch ausländische Fachkräfte gewinnen will, müssen die sich dort willkommen fühlen.“

Das neue Fachkräftegesetz gehe in die richtige Richtung, sagte die Vorsitzende des Sachverständigenrats zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung. Allerdings brauche es noch mehr, etwa Ausländerämter, die Einwanderer nicht abschreckten, sondern Service böten. „Wir sollten nicht für jeden Job fordern, dass die ausländischen Fachkräfte Deutsch können. Sondern dafür sorgen, dass die Mitarbeiter der Ausländerbehörde Englisch können“, sagte Schnitzer der Zeitung.

Fachkräfteeinwanderungsgesetzt im Bundestag

Die Ampel-Koalition hatte vor eineinhalb Wochen mit ihrer Mehrheit das Fachkräfteeinwanderungsgesetz durch den Bundestag gebracht. Neu ist unter anderem die sogenannte Chancenkarte auf Basis eines Punktesystems. Zu den Kriterien, für die es Punkte gibt, gehören Sprachkenntnisse, Berufserfahrung, Alter und Deutschlandbezug. IT-Fachkräfte sollen künftig auch ohne Hochschulabschluss kommen dürfen, sofern sie bestimmte Qualifikationen nachweisen können.

Der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung berät die Politik. Die fünf Frauen und Männer in dem Gremium werden umgangssprachlich als „Wirtschaftsweise“ bezeichnet.