Freude über den neuen Weil im Schönbucher Wertstoffhof: Bürgermeister Wolfgang Lahl (links) und Landrat Roland Bernhard. Foto: H. Schmidt

In Weil im Schönbuch wird der neue Wertstoffhof in Betrieb genommen. Er ist nur 100 Meter vom bisherigen Standort entfernt. Der Umzug macht die Erweiterung der Firma OVE Plasmatec möglich.

„Wir haben zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen“, freute sich Weil im Schönbuchs Bürgermeister Wolfgang Lahl. Mit der einen Fliege war die gestrige offizielle Eröffnung des neuen Wertstoffhofes im Gewerbegebiet Lachental gemeint, mit der anderen die Erweiterungsmöglichkeit für die heimische Firma OVE Plasmatec am bisherigen, nur 100 Meter entfernten Wertstoffhof-Standort.

Baukosten über 600 000 Euro

2000 Quadratmeter und damit fast doppelt so viel Fläche und vor allem deutlich mehr Parkplätze wie bislang misst der Weil im Schönbucher Wertstoffhof nun am neuen Standort. „Er ist luftiger und besser nutzbar, die Qualität ist deutlich gestiegen“, geriet Roland Bernhard fast schon ins Schwärmen angesichts der großzügigen Verhältnisse.

Auf rund 600 000 Euro beliefen sich die Baukosten für die vom Böblinger Büro Mayer Ingenieure geplante und von der Jettinger Firma Strohäker realisierte Anlage. Das Lob des Landrats galt der Gemeinde Weil im Schönbuch, die dem Landkreis bereits bei der ersten Anfrage vor zwei Jahren ein Grundstück als Ersatz für das Areal des für die Firmenerweiterung benötigten bisherigen Wertstoffhofes anbot.

„Wir müssen uns selbst hinterfragen – noch weniger Abfall zu erzeugen, ist unser Anliegen“, brach der Böblinger Landrat außerdem eine Lanze für Müllvermeidung und die „extrem hohe Recyclingquote im Landkreis“. Hierzu trügen die 31 Wertstoffhöfe im Landkreis Böblingen bei mit ihren 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, fünf davon das Team aus Weil im Schönbuch um Hofleiter Wolfgang Richert, ihren wesentlichen Teil.

Firmen lechzen nach Erweiterung

„Die bestehenden Weiler Firmen lechzen nach Erweiterung“, dankte der Bürgermeister dem Landkreis für die in nur knapp zwei Jahren möglich gewordene Verlagerung des Wertstoffhofes. Mehrere Hundert in den letzten Jahren gewonnene Arbeitsplätze und vor allem die seit 2004 von 840 000 auf aktuell 7,5 Millionen Euro angestiegene Gewerbesteuer der Gemeinde sprechen eine deutliche Sprache.

Viel gesprochen wird von jeher auch auf dem Wertstoffhof, der stets das ganz Praktische mit seiner Funktion als „Kommunikationspunkt“ verbindet. „Der Wertstoffhof ist schon immer ein beliebtes Kind in Weil“, weiß nicht nur der Bürgermeister. Und wenn es gut läuft, werden schon bald genug Ehrenamtliche gefunden, um ein von Roland Bernhard angeregtes Verschenk-Häusle, das zuvor am fehlenden Platz scheiterte, wie andernorts auch am Schönbuchrand zuverlässig betreuen zu können.