Portugal hat mit Waldbränden zu kämpfen – hier ein Löschflugzeug vor wenigen Tagen Foto: AFP/PATRICIA DE MELO MOREIRA

Portugal hat aufgrund anhaltender Trockenheit mit Waldbränden zu kämpfen. Nun stand eine größere Evakuierung an – ein Überblick.

Zahlreiche Waldbrände beschäftigen in Portugal die Feuerwehr, den Zivilschutz und weitere Helfer. Bei der Bekämpfung der größten Feuer in Odemira im Südwesten, in Leiria im Zentrum sowie in Cinfães und Mangualde im Norden des Landes seien am Dienstag aber Fortschritte erzielt worden, berichtete die Zeitung „Público“ unter Berufung auf den Zivilschutz. Allein in Odemira würden die Flammen von knapp 900 Einsatzkräften bekämpft. Dort habe man mehr als 1400 Menschen aus 20 Ortschaften und einem Campingplatz in Sicherheit bringen müssen. Bis Dienstagnachmittag habe das Feuer in Odemira rund 7000 Hektar zerstört. Das entspricht circa 10 000 Fußballfeldern.

Allein am Dienstag brachen den amtlichen Angaben zufolge überall im Land 38 neue Brände aus, die zunächst aber geringeren Ausmaßes waren. Daneben waren 15 größere Feuer weiterhin aktiv. Sie seien aber alle weitgehend unter Kontrolle, hieß es. Bei den Bränden der vergangenen Tagen seien 55 Menschen, vorwiegend Einsatzkräfte, verletzt worden.

Bei hohen Temperaturen von zum Teil deutlich über 40 Grad und bei starken Winden warnte der Wetterdienst IPMA vor einem Waldbrandrisiko der fünften und höchsten Stufe in mehr als der Hälfte des portugiesischen Territoriums, vor allem im Norden und im Zentrum des Landes einschließlich der Hauptstadt Lissabon. Ab dem Wochenende werde das Risiko deutlich zurückgehen, hieß es.

Anhaltende Trockenheit verantwortlich

Das Innenministerium schloss trotz der Warnungen die Ausrufung des Notstandes aus. Die Arbeit der Einsatzkräfte sei sehr wirksam, und außerdem werde ein Rückgang der Temperaturen erwartet, hieß es.

Der wesentliche Risikofaktor bei Waldbrandgefahr ist allerdings anhaltende Trockenheit. Seit Jahresanfang gab es in Portugal nach amtlichen Angaben bereits mehr als 5600 Brände, die insgesamt knapp 25 000 Hektar Natur zerstört haben. Die schlimmsten Brände gab es in den vergangenen Wochen.

Im Nachbarland Spanien war die Lage unterdessen trotz einer neuen Hitzewelle, die nach Warnung des Wetterdienstes Aemet ein erhöhtes Waldbrandrisiko bedeutet, deutlich entspannter. Es gab am Dienstag nur wenige kleinere Brände, die alle unter Kontrolle waren. Die Hitzewelle soll am Mittwoch ihren Höhepunkt erreichen. Laut Aemet wird es dann Temperaturen von bis zu 44 Grad in der Region um die Hauptstadt Madrid sowie in Jaén in Andalusien geben. Die Balearen sowie die ganze Mittelmeerküste bleiben demnach diesmal verschont.