Jan Hambach hat als erster Bewerber seine Unterlagen im Freiberger Rathaus abgegeben. Foto: privat

Jan Hambach leitet in Calw den Oberbürgermeister-Stab und kündigt seine Kandidatur für die Bürgermeisterwahl in Freiberg an.

Jan Hambach wird bei der Bürgermeisterwahl in Freiberg seinen Hut in den Ring werfen. Das lässt er per Pressemitteilung am Freitagvormittag wissen. Die Stelle ist seit Freitag im Staatsanzeiger ausgeschrieben. Frühestens am Tag danach können Bewerbungen eingereicht werden.

Der 29-jährige Renninger leitet derzeit den Oberbürgermeister-Stab in Calw und ist stellvertretender Verwaltungschef der Großen Kreisstadt im nördlichen Schwarzwald.

Amtsinhaber Dirk Schaible tritt nicht mehr an

Der Freiberger Bürgermeister Dirk Schaible tritt nach zwei Amtsperioden nicht mehr an. Er hatte sich im Jahr 2008 mit 53,9 Prozent der Stimmen gegen den damaligen Rathauschef Ralf Maier-Geißer (SPD) durchgesetzt und war acht Jahre später mit 94,5 Prozent bestätigt worden. Schaible, der für die Freien Wähler einen Sitz im Kreistag hat, gab im Juli bekannt, dass er nach kräftezehrenden Jahren in der Kommunalpolitik nun eine neue Herausforderung sucht.

Jan Hambach ist in Calw für 650 Mitarbeiter mitverantwortlich. Außerdem ist der Wirtschafts- und Verwaltungsfachmann SPD-Fraktionsvorsitzender in seinem Wohnort und für die Partei im Böblinger Kreistag. Der Jung-Politiker trat für die Genossen im Jahr 2021 im Wahlkreis Leonberg/Herrenberg zur Landtagswahl an – ohne Erfolg.

Jan Hambach tritt als unabhängiger Bewerber an

Hambach ist zwar Sozialdemokrat, betont aber, dass er als unabhängiger Bewerber antrete, kein Geld von der Partei bekomme und auch nicht angefragt worden sei, um in Freiberg zu kandidieren. „Ich habe mich wohlüberlegt und ganz bewusst dafür entschieden, genau jetzt und genau hier in Freiberg zu kandidieren.“

In den vergangenen Monaten hat sich Jan Hambach nach eigenen Angaben viel mit der 16 000-Einwohner-Kommune beschäftigt: „Ich habe mir die Stadt gut angeschaut, war auch mit meinem Partner oft vor Ort und habe mich reingefühlt. Ich habe viel gelesen und recherchiert, Haushaltspläne gewälzt und zahlreiche Gespräche geführt. Und dabei wurde immer klarer: Das passt – Freiberg soll unsere neue Heimat werden.“

Der Sohn eines Spediteurs kennt die Welt der Unternehmen

Hambach hat Wirtschaftswissenschaft studiert und war für die Industrie- und Handelskammer Region Stuttgart tätig. Als Sohn einer Unternehmer-Familie – die Eltern betreiben eine kleine Spedition – habe er von Kindesbeinen an Einblicke in die Unternehmenswelt bekommen. Als Hobbys gibt Hambach Wandern, Lesen, Karate und Reisen an.

Ein Bürgermeister sollte Dinge möglich machen – er komme nicht mit fertigen Konzepten, sondern wolle zuhören. Ein grundsätzliches Gegeneinander lehne er ab: „Wie wohl die allermeisten habe ich inhaltliche Schnittmengen mit allen demokratischen Parteien. So bin ich sicherlich ein eher konservativer Sozialdemokrat, dem Freiheitsrechte wichtig sind und der neben einem sozialen auch ein durchaus großes ökologisches Bewusstsein hat.“