Rauchschwaden des Vulkans Ätna, gesehen von einem Gebiet in der Nähe des Dorfes Sant’Alfio, nördlich von Catania. Foto: Salvatore Allegra/AP/dpa

Der Ätna auf Sizilien ist bereits zum dritten Mal in diesem Jahr ausgebrochen. Lava- und Aschewolken hüllen den 3300 Meter hohen Berg bei der Stadt Catania ein.

Auf der italienischen Mittelmeerinsel Sizilien hat Europas größter aktiver Vulkan Ätna am Sonntag (12. November) große Mengen glühende Lava in den Himmel gespuckt. Über dem mehr als 3300 Meter hohen Berg stand am Abend eine dicke Wolke aus Lava, magmatischen Gasen und Gestein.

Dem italienischen Institut für Geophysik und Vulkanologie (Istituto Nazionale di Geofisica e Vulcanologia, INGV) zufolge reicht die Eruptionssäule bis in eine Höhe von 4,5 Kilometern. Immer wieder waren auch Explosionen zu sehen und zu hören.

Bereits der dritte Ausbruch 2023

Auf mehrere Städte in der Umgebung des Ätna wie Milo und Zafferana Etnea ging auch Ascheregen nieder. Berichte über größere Schäden gab es zunächst jedoch keine. Der Betrieb am Insel-Flughafen Catania lief weiter. Der Ätna ist Europas größter aktiver Vulkan.

Der Berg ist etwa 3350 Meter hoch. Die genaue Höhe ändert sich jedoch durch Ausbrüche und Schlackenkegel immer wieder. Die letzten beiden Ausbrüche waren im Mai 2023 und August 2023.

Wo kann man die Eruption im Livestream sehen?

Wer die aktuelle Eruption quasi hautnah – und ohne Gefahr für Leib und Leben – erleben möchte, kann diese auf folgenden Webseiten im Livestream mitverfolgen:

Woher kommt der Name Vulkan?

„Vulcanus“ war der römische Gott des Feuers, der Schmiede und Metallhandwerker, welche die Kraft des Feuers für ihre harte Arbeit nutzen. „Vulcanus“ fertigte für Aeneas nach dessen Flucht aus Troja Waffen an, die ihm bei der Gründung der Stadt Alba Longa – aus der später Rom entstand – geholfen haben sollen.

In der römischen Mythologie galt die Insel Vulcano, eine der Liparischen Inseln im Tyrrhenischen Meer rund 20 Kilometer vor der Nordküste Siziliens, als Heimatschmiede des „Vulcanus“. Noch bekannter als das 21 Quadratkilometer große Eiland und seine Nachbarinseln Lipari, Panarea, Filicudi und Alicudi ist das ebenfalls zu dem Archipel gehörende Stromboli, auf der ein aktiver Schichtvulkan bis heute Lava ausspeit.

Info: Die Welt der Vulkane

Kontinentalplatten
Die Kontinentalplatten bestehen aus der Erdkruste mitsamt Teilen des oberen Erdmantels. Diese feste Gesteinshülle (Geologen nennen sie Lithosphäre) unter Mitteleuropa ist durchschnittlich 100 Kilometer dick und somit im Vergleich zum Gesamtdurchmesser der Erde (12 742 Kilometer) hauchdünn.

Erdmantel
Es gibt sieben großen Kontinentalplatten. Sie können sich auf dem darunterliegenden, plastisch verformbaren Erdmantelbereich verschieben. Erdbeben entstehen an Zonen, wo sie zusammenstoßen und eine Kontinentalplatte unter die andere sinkt, aber auch innerhalb der Platten.

Schwäbische Alb
Als die Vulkane der Schwäbischen Alb ausbrachen, gab es noch keine Menschen. Die Auswirkung der nur kurz andauernden Maar-Eruptionen beschränkte sich auf ein kleines Gebiet von nur wenigen Kilometern im Umkreis der Vulkane. Die Kraterseen der Maare ermöglichten hingegen viele tausend Jahre lang eine artenreiche Lebewelt in ihrem Umland. So waren die Eruptionen eindeutig mehr ein Gewinn als eine Katastrophe für Fauna und Flora.

Pompeji und der Vesuv
Anders mag das – zumindest aus einer kurzfristigen Perspektive betrachtet – in Bezug auf die Auswirkungen großer Eruptionen aussehen. Der Ausbruch des Vesuv bei Neapel im Jahre 79 n. Chr. ist wohl das bekannteste Beispiel einer solchen plinianischen Eruption. Damals wurden die Städte Pompeji, Herculaneum, Stabiae und Oplontis unter einer bis zu 25 Meter mächtigen Decke aus Asche und Bimsstein verschüttet, Tausende starben.

Plinianische Eruptionen
Dies sind gewaltige explosive Vulkanausbrüche, die mit enormen Aschenfällen verbunden sind. Ihren Namen verdanken sie dem Augenzeugen und Chronisten Plinius dem Jüngeren, der den Ausbruch des Vesuvs und den Untergang Pompejis in zwei Briefen an den römischen Geschichtsschreiber Cornelius Tacitus beschrieb. Sein Onkel, der Naturforscher Plinius der Ältere, fand bei diesem Ausbruch den Tod.