Die Bewohner von Grindavík können wohl sehr lange nicht in ihre Häuser zurück. Foto: Raul Moreno/SOPA Images via ZUMA/Raul Moreno

Vor einer Woche hatten die Behörden die Stadt Grindavík evakuiert – wohl für längere Zeit, wie der Zivilschutz jetzt mitteilte.

Die Bewohner der von einem Vulkanausbruch bedrohten Stadt Grindavík auf Island müssen sich darauf einstellen, längere Zeit nicht in ihren Häusern leben zu können. Die Behörden hatten den Ort mit rund 3700 Einwohnern vor einer Woche nach einer Erdbebenserie vorsorglich evakuiert. Mehrere Häuser seien beschädigt worden, sagte der Direktor des Katastrophenschutzes, Vídir Reynisson, nach Angaben des isländischen Rundfunks RUV am Samstag.

Auch wegen der anhaltenden Unsicherheit müssten sich die Bewohner darauf einstellen, in den kommenden Monaten woanders zu leben, zitierte ihn der Sender. Der britische Fernsehsender Sky News zeigte Luftaufnahmen des Ortes, auf denen zum Teil deutliche Risse im Boden zu sehen waren.

Grindavík: 1700 Beben innerhalb von 24 Stunden

Der isländische Wetterdienst hält es für wahrscheinlich, dass flüssiges Gestein aus dem seit Wochen aktiven Magmatunnel im Südwesten des Landes austritt. In den vergangenen 24 Stunden seien 1700 Erdbeben registriert worden, davon rund 1000 seit Mitternacht, teilte der Wetterdienst am Samstagnachmittag online mit.

Grindavík liegt rund 40 Kilometer südwestlich der Hauptstadt Reykjavik. Die Stadt wird seit Tagen von einem möglichen Vulkanausbruch bedroht. Vor einer Woche mussten die Einwohner ihre Häuser verlassen, weil unter Grindavík ein etwa 15 Kilometer langer Magmaturnel bis zum Meeresboden verläuft. Bereits zuvor war die nahe gelegene Blaue Lagune geschlossen worden, eine der bekanntesten Touristenattraktionen Islands.