König Charles genießt in Deutschland laut einer Umfrage mäßig Sympathie (Archivbild). Foto: IMAGO/i Images/IMAGO/Pool / i-Images

Wenige Tage vor den Krönungsfeierlichkeiten genießen der britische König Charles III. in Deutschland einer Umfrage zufolge nur mäßige Sympathie. In Großbritannien sorgen derweil die Kosten für eine Diskussion.

Wenige Tage vor den Krönungsfeierlichkeiten in London genießen der britische König Charles III. und seine Frau Camilla in Deutschland einer Umfrage zufolge mäßige Sympathie. 57 Prozent der Deutschen finden Charles „eher sympathisch“, lediglich 40 Prozent sind es bei Camilla, wie die von der Illustrierten „Freizeit Revue“ veröffentlichte Forsa-Umfrage laut Vorabmeldung vom Dienstag ergab. Beide kommen bei Frauen etwas besser an als bei den Männern.

Der König punktet mit 66 Prozent bei den Älteren zudem deutlich mehr als bei den jüngeren Befragten. Seine Frau bringt es in Sachen Sympathie hingegen auch bei den über 60-Jährigen nur auf 44 Prozent. Für die Erhebung befragte das Meinungsforschungsinstitut Forsa 1006 Menschen. Immerhin 64 Prozent der Deutschen schätzen Charles III. als guten König ein. Der 74-Jährige trat nach dem Tod seiner Mutter Elizabeth II. im September die Nachfolge an. Er wird am 6. Mai in der Westminster Abbey in London gekrönt.

Kritik gab es in Großbritannien an der Verwendung von Steuergeldern für die Zeremonie. „Charles ist bereits König. Es besteht absolut keine Notwendigkeit, dieses teure Schauspiel durchzuziehen“, sagte der Chef der Organisation Republic, Graham Smith. „Mit Kosten von mehreren zehn Millionen Pfund ist dieses sinnlose Theaterstück ein Schlag ins Gesicht für Millionen Menschen, die mit Lebenshaltungskosten kämpfen.“

Sollte der Staat für die Zeremonie aufkommen?

In einer Yougov-Umfrage hatte sich Mitte April gut die Hälfte (51 Prozent) der Befragten dagegen ausgesprochen, dass die Regierung für die Zeremonie aufkommt. Knapp ein Drittel (31 Prozent) war dafür.

Genaue Angaben zu den Kosten für die Krönungszeremonie am 6. Mai wird es erst im Anschluss geben. Schätzungen gehen von 50 bis 100 Millionen Pfund (56 bis 113,7 Mio Euro) aus. Die Krönung von Charles’ Mutter Queen Elizabeth II. 1953 kostete nach heutigem Wert 20,5 Millionen Pfund, die seines Großvaters George VI. 1937 war mit 24,8 Millionen Pfund die teuerste Krönung der vergangenen 300 Jahre.

In Großbritannien sind zuletzt zahlreiche Menschen wegen stark gestiegener Kosten für Energie und Lebensmittel in die Armut abgerutscht. Die Reallöhne sind so stark gefallen wie seit vielen Jahren nicht mehr. Seit Monaten kommt es zu Streiks von Medizinern, Lehrern und anderen Beschäftigten des Öffentlichen Diensts.

Abgeordneter fordert Parlamentsdebatte

Der Abgeordnete Richard Burgon von der Oppositionspartei Labour forderte eine Parlamentsdebatte über die Verwendung von Steuergeld. „Der König besitzt Berichten zufolge ein persönliches Vermögen von 1,8 Milliarden Pfund, und da der Monarch bereits davon profitiert, keine Erbschaftsteuer zahlen zu müssen, ist es leicht zu verstehen, warum so viele Menschen damit nicht zufrieden sind“, sagte Burgon.

Das zuständige Kabinettsmitglied Oliver Dowden betonte, König und Regierung würden darauf achten, dass die Veranstaltung einen Mehrwert für den Steuerzahler habe und es keine Verschwendung gebe. Befürworter weisen darauf hin, dass die Royal Family als bekanntes Aushängeschild des Landes zahlreiche Touristen ins Land locke.